Zusammenfassung
Die Freie Wohlfahrtspflege ist mit ihren Verbänden, Einrichtungen und Diensten eine der traditionsreichsten und zugleich wichtigsten Institutionen der deutschen Gesellschaft. Aus der Perspektive des akteurzentrierten Institutionalismus wird die Freie Wohlfahrtspflege als institutioneller Kontext verstanden, in dem sich ihre Organisationen als ressourcenstarke kollektive Akteure betätigen. Im Beitrag wird die Genese der Institution der Freien Wohlfahrtspflege skizziert, die organisationale Vielfalt und Vielschichtigkeit der Freien Wohlfahrtspflege dargestellt, ihre Akteurqualität herausgearbeitet, ihre zivilgesellschaftliche Bedeutung hinterfragt und auf institutionelle Erosionsprozesse aufmerksam gemacht.
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Backhaus-Maul, H. (2019). Zentrifugalkräfte in der Freien Wohlfahrtspflege: Wohlfahrtsverbände als traditionsreiche und ressourcenstarke Akteure. In: Freise, M., Zimmer, A. (eds) Zivilgesellschaft und Wohlfahrtsstaat im Wandel. Bürgergesellschaft und Demokratie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16999-2_4
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