Zusammenfassung
Ein Unternehmen überlebt langfristig nur, wenn es sich kontinuierlich weiterentwickelt, leistungsfähiger wird und den Erfolg wiederholen kann. Attribute und Verhaltensweisen wie vital, anpassungs- und widerstandsfähig sein, nicht träge werden, sich auf attraktive Nische konzentrieren sowie Vorteile halten und ausbauen, sind Voraussetzungen für ein transaktionsfähiges Unternehmen. Was lässt Strategien scheitern und wie entsteht eine lebensfähige Strategie? Was sind die richtigen Bewertungsmaßstäbe, um die Attraktivität für die Nachfolge und Transaktionsfähigkeit zu beurteilen. Der Unternehmer kann mit Boss-Management und Selbstorganisation auf sein Unternehmen Einfluss nehmen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Rosenzweig (2008) zeigt in seinem Buch „Der Haloeffekt“ wie wir uns von Erfolgen blenden lassen. Die Business Bestseller-Literatur ist prall gefüllt mit Statistiken, Erfolgstheorien, Patentrezepten und Anekdoten. Am Schluss bleiben oft Pseudo-Wissenschaftlichkeit und Selbstverständlichkeiten. Ähnlich Kahnemann (2012, S. 254 ff.) und die Vorstellung, dass Chefs den Unternehmenserfolg beeinflussen und in Wirklichkeit der Effekt bedeutend kleiner ist als die Presse suggeriert. Die Medien brauchen ein Gesicht, um den Erfolg bzw. Misserfolg fassbar zu machen.
- 2.
Bibeault (1982, S. 25) schätzt, dass zwei Drittel der unternehmerischen Krisen hausgemacht sind.
- 3.
Ähnlich argumentiert der preußische Generalfeldmarschall von Moltke: „Die Strategie ist ein System der Aushülfen. Sie ist mehr als Wissenschaft, ist die Übertragung des Wissens auf das praktische Leben, die Fortbildung des ursprünglich leitenden Gedankens entsprechend den stets sich ändernden Verhältnissen, ist die Kunst des Handelns und dem Druck der schwierigen Bedingungen“ (zitiert nach Papke 1960, S. 318).
- 4.
Die Begriffe Geschäftstheorie und Geschäftsmodell sind eine Art Synthese der unternehmerischen Tätigkeit mit dem Kunden im Mittelpunkt. Drucker (1994, S. 95 ff.) bewegt sich mit dem Begriff der „Geschäftstheorie“ und den Elementen Zweck, Mission, Können, innere Überzeugung auf der philosophischen Sinnebene und beantwortet die Frage „Warum existiert die Firma?“ Die Idee des Geschäftsmodells ist methodischer und konkreter ausgerichtet. Osterwalder und Pigeur (2011) visualisieren das Geschäftsmodell zusammengefasst auf einer Seite in Form eines Gemäldes (canvas). Ein Geschäftsmodell zeigt wie das Geschäft funktioniert und beantwortet zwei Kernfragen: 1) Wie schaffen wir einen Wert für den Kunden (Kundennutzen, Wertversprechen) bzw. was verkaufen wir? 2) Wie kann das Unternehmen einen Wert für sich sichern bzw. mit welcher Gewinnformel verdienen wir unser Geld? Gassmann et al. (2013) identifizieren 55 verschiedene Geschäftsmodelle. Malik (2011) spricht von einer Strategielandkarte, welche für das Unternehmen das Navigationssystem ist und auf Erkenntnissen von Gälweiler (1987) aufbaut. Managementwerkzeuge wie ein Canvas oder ein Navigationssystem verfolgen den Zweck, komplexe Dinge einfacher darzustellen sowie bei Diskussionen einheitliche Begriffe und Denkgerüste zu verwenden, damit substanzvolle Diskussionen anstelle von Plauderstündchen geführt werden.
- 5.
Ein Geschäft ist eine unterschiedliche Kombination aus verschiedenen Elementen. Mit Produkten werden „Probleme“ (Kundenbedürfnis) von Kunden(gruppen) mit bestimmten Lösungstechnologien bzw. -methoden gelöst und diese Kunden via verschiedene Vertriebskanäle bedient. Diese fünf Elemente bilden ein Geschäft, welches „theoretisch“ eigenständig lebensfähig ist.
- 6.
- 7.
Vgl. Scheuss (2012, S. 32 ff.) und das Beispiel des Disney-Denkens. Ähnlich das laterale Denken von Edward de Bono. In einer Art Rollenspiel werden unterschiedliche Hüte aufgesetzt, die ein unterschiedliches Verhalten repräsentieren und die Optionen gedanklich durchspielt, um eine Gesamtbilanz ziehen zu können.
Literatur
Adizes, I. (1988). Corporate lifecycles. Englewood Cliffs: Prentice Hall.
Amabile, T. M., & Kramer, S. J. (2011). Kleine Fortschritte, große Wirkung. Harvard Business Manager, Juli, 20–33.
Bassewitz, U. von. (1996). Die Evolution von Strategien. Dissertation Universität St. Gallen (HSG).
Bhide, A. (2000). The origin and evolution of new business. New York: Oxford University Press.
Bibeault, D. B. (1982). Corporate turnaround: How managers turn losers into winners. New York: McGraw-Hill.
Drucker, P. F. (1967). The effective executive. New York: Harper & Row.
Drucker, P. F. (1977). Managing for results (6. Aufl.). London: Pan Books.
Drucker, P. F. (1994). The theory of the business. Harvard Business Review, September–October, 95–104.
Drucker, P. F. (1995). The information executives truely need. Harvard Business Review, January–February, 54–62.
Frankl, V. E. (2015). Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn (28. Aufl.). München: Piper.
Gälweiler, A. (1987). Strategische Unternehmensführung. Frankfurt a. M.: Campus.
Gassmann, O., Frankenberger, K., & Csik, M. (2013). Geschäftsmodelle entwickeln. 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Navigator. München: Hanser.
Greiner, L. E. (1998). Evolution and revolution as organizations grow. Harvard Business Review, May–June, 55–67.
Grove, A. S. (1996). Only the paranoid survive: How to exploit the crisis points that challenge every company and career. New York: Bantam Doubleday.
Hambrick, D. C., & Fukutomi, G. D. S. (1991). The seasons of a CEO’s tenure. The Academy of Management Review, 16(4), 719–742.
Hamel, G. (2012). Worauf es jetzt ankommt! Erfolgreich in Zeiten kompromisslosen Wandels, brutalen Wettbewerbs und unaufhaltsamer Innovation. Weinheim: Wiley.
Hamel, G., & Prahalad, C. K. (1990). The core competencies of the corporation. Harvard Business Review, 3, 79–91.
Kahnemann, D. (2012). Schnelles Denken. Langsames Denken (15. Aufl.). München: Siedler.
Malik, F. (2001). Führen, leisten, leben (10. Aufl.). München: Deutsche Verlags-Anstalt.
Malik, F. (2008). Unternehmenspolitik und Corporate Governance. Frankfurt a. M.: Campus.
Malik, F. (2011). Strategie. Frankfurt a. M.: Campus.
Mintzberg, H. (1987). The strategy concept I: Five Ps for strategy. California Management Review, 30(1), 11–24.
Mintzberg, H. (1989). Mintzberg on management inside our strange world of organisations. New York: The Free Press.
Mintzberg, H. (2011). Managen (2. Aufl.). Offenbach: Gabal.
Mintzberg, H., & James, W. (1985). Of strategies, deliberate and emergent. Strategic Management Journal, 6, 257–272.
Mintzberg, H., Bruce, A., & Lampel, J. (1999). Strategy Safari: Eine Reise durch die Wildnis des strategischen Managements. Frankfurt a. M.: Carl Überreuter.
Naisbitt, J. (2007). Mindset! Wie wir die Zukunft entschlüsseln. München: Hanser.
Osterwalder, A., & Pigeur, Y. (2011). Business model generation. Frankfurt a. M.: Campus.
Papke, G. (1960). Helmuth von Moltke. In W. Hahlweg (Hrsg.), Klassiker der Kriegskunst (S. 304–318). Darmstadt: Wehr und Wissen.
Porter, M. E. (1983). Wettbewerbsstrategie: Methoden zur Analyse von Branchen und Konkurrenten. Frankfurt a. M.: Campus.
Porter, M. E., & Heppelmann, J. E. (2014). Wie smarte Produkte den Wettbewerb verändern. Harvard Business Manager, Dezember, 34–60.
Pümpin, C. (1983). Management strategischer Erfolgspositionen. Bern: Haupt.
Pümpin, C. (1989). Das Dynamik-Prinzip. Zukunftsorientierungen für Unternehmer und Manager. Düsseldorf: Econ.
Pümpin, C., & Wunderlin, C. (2005). Unternehmensentwicklung, Corporate Life Cycles, Metamorphose statt Kollaps. Bern: Haupt.
Rosenzweig, P. (2008). Der Halo-Effekt. Wie Manager sich täuschen lassen. Offenbach: Gabal.
Scheuss, R. (2010). Zukunftsstrategien. Regensburg: Walhalla.
Scheuss, R. (2012). Change tools. Regensburg: Walhalla.
Senge, P. M. (2003). Die fünfte Disziplin. Kunst und Praxis der lernenden Organisation (9. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.
Simon, F. B. (2009). Gemeinsam sind wir blöd!? Heidelberg: Carl-Auer.
Sprenger, R. K. (2012). Radikal führen. Frankfurt a. M.: Campus.
Steiger, R. (2009). Menschenorientierte Führung: 22 Thesen für den Führungsalltag (14. Aufl.). Frauenfeld: Huber.
Venohr, B. (2006). Wachsen wie Würth: Das Geheimnis des Welterfolgs. Frankfurt a. M.: Campus.
Wunderer, R., & Grunwald, W. (1980). Führungslehre, Bd. 1, Grundlagen der Führung. Berlin: De Gruyter.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
von Bassewitz, U. (2017). Das Unternehmen führen und entwickeln. In: Erfolgreiche Unternehmensnachfolge. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16133-0_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-16133-0_4
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-16132-3
Online ISBN: 978-3-658-16133-0
eBook Packages: Business and Economics (German Language)