Zusammenfassung
In diesem Beitrag geht es um den Gegensatz zwischen Objekten der Mathematik und Objekten der sichtbaren Welt. Jean-Paul Sartre beschreibt in seinem Roman La Nausée (Der Ekel, 1938), wie der Mensch sich vor der Fülle und dem aufdringlichen Gewimmel der sichtbaren Dinge ekeln kann: die Absurdität des Daseins als Ekel. Der Mathematiker, so ist im Sinne Sartres zu sagen, kennt diesen Ekel nicht, denn er definiert sich seine Objekte selbst und ist darauf aus, die Vielzahl zu reduzieren. Mittels Isomophie (und Homomorphie) erklärt er Verschiedenes als ‚gleich‘. So erlöst die Mathematik vom Ekel – auch darin liegt ihre Faszination.
Allerdings wird Sartres Standpunkt fraglich, wenn man bedenkt, dass Beweise oft eine Vielzahl von Fallunterscheidungen berücksichtigen müssen und es neben eleganten Beweisen auch ‚weniger elegante‘ gibt.
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Lowsky, M. (2018). „Ein Kreis ist nicht absurd [...]. Aber einen Kreis gibt es nicht.“ (Sartre) Oder: Die Mathematik erlöst vom Ekel. In: Nickel, G., Helmerich, M., Krömer, R., Lengnink, K., Rathgeb, M. (eds) Mathematik und Gesellschaft. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16123-1_9
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