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Josef Stalin: Der Einfluss seiner Sozialisation auf das außenpolitische Handeln der Sowjetunion nach 1945 am Beispiel der Stalin-Note vom 10. März 1952

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Politische Persönlichkeiten und ihre weltpolitische Gestaltung
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Zusammenfassung

Josef Stalin (dt: „Der Stählerne“), der Sowjetführer und zugleich eine der skrupellosesten und unberechenbarsten politischen Figuren des 20. Jahrhunderts, stellt bis heute eine kontroverse Persönlichkeit der neueren Geschichte da. Die Analyse stellt die Sozialisation und Herkunft der mannigfaltigen Persönlichkeit Stalin in den Fokus und erläutert anhand prägnanter Erlebnisse aus der Kindheit und Jugend des späteren Generalsekretärs des Zentralkomitees der KPdSU sowie weiterer historischer Ereignisse, die das ehemalige Zarenreich nachhaltig prägten, wie dem einst armen Georgier die Machtergreifung gelang. Im Besonderen beschäftigt sich die Untersuchung mit der Frage nach dem persönlichen Einfluss Josef Stalins auf eine explizite außenpolitische Entscheidung der Sowjetunion nach 1945: der Stalin-Note. In diesem Kontext dient die bereits von Gerhard Wettig vorgenommen Dreiteilung der Deutung der Note in Angebots-, Disziplinierungs- und Propagandathese als Grundlage. Die Machtstrukturen in der UdSSR erlaubten, dank des ausgeprägten Personenkults, eine autoritäre Herrscherfigur, weshalb man in den Noten nicht bloß Stalins Handschrift, sondern auch Charaktereigenschaften sowie Persönlichkeitsstrukturen erkennt. Die Untersuchung stellt demnach einen Beitrag zur Personenforschung in der Politikwissenschaft dar und erläutert, inwiefern von Macht und Wirkung des Einzelnen in einem festen System auszugehen ist.

Er war eine herausragende Persönlichkeit, die in unserer rauhen Zeit, in der Periode in der sein Leben verlief, imponierte. Stalin war ein außergewöhnlich energischer, belesener und äußerst willensstarker Mann, heftig, schroff, schonungslos in der Sache, wie im Gespräch […]. Stalins Kraft war so groß, daß er unter den Führern aller Völker und Zeiten nicht seinesgleichen kennt […]. Die Menschen konnten seinem Einfluß nicht widerstehen. Als er den Raum der Konferenz von Jalta betrat, erhoben wir uns alle, buchstäblich wie auf Kommando. Und, so seltsam es ist, wir legten die Hände an die Hosennaht. Stalin besaß einen tiefschürfenden, gründlichen und logischen Verstand. Er war ein unübertroffener Meister darin, in schweren Momenten einen Ausweg aus der ausweglosesten Lage zu finden […]. Er war ein Mann, der seinen Feind mit den Händen seiner Feinde vernichtete, der uns, die er offen Imperialisten nannte, zwang, gegen Imperialisten zu kämpfen. Er übernahm das Rußland des Hakenpflugs und hinterließ es im Besitz der Atomwaffe.

(Churchill 1954)

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Vetter, N. (2017). Josef Stalin: Der Einfluss seiner Sozialisation auf das außenpolitische Handeln der Sowjetunion nach 1945 am Beispiel der Stalin-Note vom 10. März 1952. In: Gu, X., Ohnesorge, H. (eds) Politische Persönlichkeiten und ihre weltpolitische Gestaltung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16100-2_2

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