Zusammenfassung
Zyklisch-konjunkturelle Schwankungen im Zeitverlauf können die größer gewordene Distanz zwischen SPD und Gewerkschaften nur unzureichend erklären. Bedeutender sind vielmehr auseinanderdrift ende Mitglieds- und Wählerschaften, eine wenig konturierte – zugleich aber pluralistischer gewordene – Parteienkonkurrenz von mittlerweile vier Sozialstaatsparteien sowie ein hohes Maß an institutioneller Komplexität in den parteipolitischen und gewerkschaftlichen Arenen. Hinzu kommen offensichtliche Prozesse der Enttraditionalisierung und Entprivilegierung, die während der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder besonders zugespitzt verliefen, ohne dass sie damit einen Endpunkt fanden. Strategisch ist weder ein ‚Zurück zu alten Zeiten‘ noch eine endgültige Entkopplung und Gleichstellung der Beziehungen mit oder zu anderen Parteien bzw. Interessengruppen zu erwarten.
Für ihre Anregungen bedanke ich mich bei Oliver D’Antonio, Christian Neusser und Benedikt Schreiter.
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Schroeder, W. (2017). Sozialdemokratie und Gewerkschaften. In: Croissant, A., Kneip, S., Petring, A. (eds) Demokratie, Diktatur, Gerechtigkeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16090-6_34
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