Zusammenfassung
Auf der Suche nach dem kürzesten Weg zum emissionsfreien Gebäudebestand wurde das Konzept der ganzheitlichen Gebäudesanierung entwickelt. Dabei wird vom emissionsfreien Zielzustand 2050 ausgehend gedacht, und durch diese veränderte Perspektive auf die heutigen Gebäude ergibt sich automatisch ein ganz anderes Vorgehen. Das zukünftige, emissionsfrei sanierte Gebäude wird mit dem aktuellen Gebäudezustand verglichen. Über dieses Delta zwischen Ist und Soll wird gesprochen, anstatt wie bisher den aktuellen Zustand ein wenig zu verbessern, ohne zu wissen, wohin man als nächstes möchte. Der Soll‐Zustand des emissionsfreien Gebäudebestandes ist so schnell und so detailliert wie möglich zu beschreiben, um sich strategisch auf dem Weg dahin besser aufstellen zu können. Eine heutige Berechnung mit einer noch zu entwickelnden „EnEV 2050“ kann entscheidende Voraussetzungen dafür schaffen (siehe Abschn. 2.6), und es wird dann nur noch darüber diskutiert werden müssen, wie schnell diese Differenz zwischen Ist und Soll auf null reduziert werden kann. Jedes Gebäude ermittelt seinen individuellen Abstand zum Ziel, und alle Sanierungsschritte bauen dann sinnvoll und abgestimmt aufeinander auf. Zwischen heutigen Ist‐Emissionen und den 2050‐Soll‐Emissionen wird eine Gerade gezogen, und schon hat man zu jedem beliebigen Zeitpunkt dazwischen einen Anhaltswert, ob man sich über oder unter der Linie befindet und somit im Plan ist oder noch zu schlecht abschneidet.
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Oehler, S. (2018). Das Konzept der ganzheitlichen Sanierung. In: Emissionsfreie Gebäude. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16056-2_2
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