Zusammenfassung
Der Gang in die Praxis steht an. Hierarchie wirkt beim Auf- oder Abstieg in den Strukturen und beim Wechsel von Rollen. Ohne Hierarchiebewusstsein können die Rollen des Stellvertreters, die Aufgabe von Koordinatoren, die Neubesetzung einer Leitungsrolle nicht gut bewältigt werden. Auch „graue Eminenzen“ kommen nicht zur Ruhe, wenn ihnen kein begrenzter Platz in der Hierarchie angeboten wird. Zum erfolgreichen Gestalten von Hierarchie benötigt es den Abschied aus altgedienten Kampfbeziehungen, die Bewältigung des Alleinsein in der Leitungsrolle, die Klärung von Strukturen und den Abschied vom Kollektivmythos als Organisationsbild. Dann kann auch Vertrauen entstehen und Kommunikation befruchtend wirken.
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Notes
- 1.
Zur Vereinfachung lasse ich die Möglichkeiten eines Personalrates, einer Mitarbeitervertretung bei diesem Kampfgeschehen außen vor, der sich oft einseitig instruieren und binden lässt anstatt die Position eines eigenständigen „Dritten im Bunde“ zu behaupten und diese für eine kreative Lösungsentwicklung zu nutzen.
- 2.
„Gegenübertragung“ im psychoanalytischen Sinn.
- 3.
… und die frühere Chefin führte noch deutlich „undeutlicher“ mit vielen kollegialen Elementen, konnte auch zu Pionierzeiten und bei kleinerer Einrichtung und größerer Nähe zu allen Mitarbeiten mehr im direkten Kontakt, mit mehr kollegialen Momenten und mit natürlicher Autorität Führung ausüben.
- 4.
Diese Klage, für die es wohl in den allen Zeiten Gründe und Protagonisten gibt, verstehe ich als Entwicklungsverweigerung bzw. als Blockade und Not, versehen mit dem Aufruf, die Klagenden bei der nötigen Weiterentwicklung wertschätzend zu unterstützen.
- 5.
Im Unterschied zu den oben beschriebenen Vertretungsrollen und Koordinatorenstellen, die eben auch noch nicht als „Leitung“ mit eigener Hierarchiestufe gedacht sind.
Literatur
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Happel, H. (2017). „Hierarchie spezial“: ausgewählte Themen aus dem beruflichen Alltag. In: Hierarchie als Chance. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15789-0_7
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