Zusammenfassung
Objektivierung ist der Prozess in dem ein de-subjektivierter, entscheidungsrelevanter Informationsumfang in der Betriebswirtschaft abgeleitet wird. Ziel ist es im Weiteren, den Informationsumfang für Entscheidungen so zu bestimmen, dass subjektive Wahrnehmungen und Einflüsse eliminiert werden. Zur Zielerreichung wird der Prozess in zwei Phasen unterteilt:
1. Objektivierung ersten Grades: umfasst die grundsätzliche Voraussetzung zur Objektivierung, die intersubjektive Nachvollziehbarkeit. Die notwendigen Merkmale zur Sicherstellung dieser sind Dokumentation, Belegbarkeit, Differenzierbarkeit und Umfänglichkeit.
2. Die Objektivierung zweiten Grades: umfasst den Prozess der Entsubjektivierung und ist gekennzeichnet durch die Merkmale Verwendung anerkannter Methoden, Plausibilität und Berücksichtigung der Unsicherheit von Prognosen in Form von Bandbreiten.
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Mäder, O.B. (2018). Der Objektivierungsprozess. In: Controlling klipp & klar. WiWi klipp & klar . Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15747-0_6
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