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Foucaults Perspektive

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Foucault lesen

Part of the book series: essentials ((ESSENT))

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Zusammenfassung

Meinem systematischen Vorschlag zufolge besitzt Foucault eine einheitliche, negativistische methodologische Perspektive, die von den drei Imperativen des Nihilismus, des Nominalismus und des Historizismus bestimmt ist und die sich in seinen die Analyse anleitenden Grundbegriffen des Wissens, der Macht und der Selbstverhältnisse niederschlägt. Das Kapitel erläutert daher diese Grundbegriffe und wie Foucault mit ihnen Praktiken sowie die darin erzeugten Wirklichkeiten analysiert.

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Notes

  1. 1.

    „Foucault hat keine Methode“, instruiert Philipp Sarasin (2008, S. 13) seine Leser_innen gleich zu Beginn.

  2. 2.

    Diese Siglen sind in der Forschungsliteratur zu Foucault weit verbreitet und werden in der Literaturliste aufgelöst.

  3. 3.

    Vor allem in SW2, S. 9–20, aber siehe auch DE IV/340, S. 712 f., DE IV/326, S. 475.

  4. 4.

    Bei der Vorstellung der genannten drei Verschiebungen in Die Regierung der Lebenden scherzt Foucault daher: „Sagen wir, ich bin ein negativer Theoretiker“ (RL, S. 112).

  5. 5.

    Foucaults Gebrauch des Begriffs „Nihilismus“ greift die Verwendung von „Nihilismus“ als Vorwurf auf, der sich gegen jene richtet, die Werte infrage stellen, ohne alternative Werte anzubieten – der historisch gesehen vor allem gegen Religionskritiker_innen sowie gegen Kant und die deutschen Idealisten erhoben wurde (vgl. Riedel 1978; Müller-Lauter 1984; Cho 1995). Obwohl der Begriff in der Philosophie seit Nietzsche anders besetzt ist, schließe ich mich Foucaults Gebrauch an, weil seine altmodische Bedeutung genauer bezeichnet, was Foucault vor Augen schwebt, als der etwas zu harmlose Begriff der „Epoché“. – Wie das Manuskript zu seiner letzten Vorlesung zeigt, will Foucault den Nihilismus als Lebensform begreifen statt ihn „entweder in Form eines Schicksals, das der abendländischen Metaphysik eigentümlich ist [wie Heidegger; F. V.], […] oder in Form eines Schwindelgefühls der Dekadenz, das einer abendländischen Welt eigen ist [wie Nietzsche; F. V.]“ (MW, S. 250), zu verstehen.

  6. 6.

    Hilfreich für eine genauere Darstellung der Archäologie sind Gutting (1989), Kusch (1991), Hacking (2002 [1979]). Scharfe Kritik findet sich bei Dreyfus und Rabinow (1987 [1983]) und Han (2002 [1998]).

  7. 7.

    Wichtige Deutungen kommen von Lemke (1997, S. 89–109, 126–150 und 302–316), Detel (1998, S. 19–63), Saar (2007, S. 204–233), Nealon (2008, S. 24–48).

  8. 8.

    „Wenn wir […] davon ausgehen, dass Macht nicht in erster Linie die Funktion hat zu verbieten, sondern zu produzieren, Lust zu schaffen, können wir verstehen, warum wir der Macht gehorchen und uns zugleich daran erfreuen können, was nicht unbedingt als masochistisch einzustufen wäre“ (DE IV/297, S. 243).

  9. 9.

    Die Techniken der Disziplin schildert Foucault eindrucksvoll in Überwachen und Strafen (vor allem Teil III).

  10. 10.

    Zum Einstieg in diese Diskussion seien hier Lemke (1997), Saar (2007, S. 224–233), Nealon (2008) empfohlen. Eine provokante Deutung, die Foucaults Machttheorie mit seinem politischen Engagement verknüpft, liefert Hoffman (2013).

  11. 11.

    „Ich sage nicht, dass die Ethik in der Sorge um sich besteht, sondern dass sich in der Antike die Ethik als reflektierte Praxis der Freiheit ganz um diesen fundamentalen Imperativ drehte: ‚Sorge dich um dich selbst‘“ (DE IV/356, S. 880, Hervorhebung F. V.).

  12. 12.

    Das ist nötig, weil ansonsten die begrifflichen Bedingungen verletzt werden, welche die in den Begriffen des Wissens, der Macht und der Selbstverhältnisse eingelassene methodologische Perspektive an das Konzept der Praktiken stellt. Dies philosophisch befriedigend zu formulieren, erfordert allerdings einigen Aufwand: siehe Vogelmann (2012b, 2014a, Kap. 2.2).

  13. 13.

    Was Foucault hier noch probehalber „Transaktionsrealitäten“ nennt, bezeichnet er in den folgenden Jahren durch den Begriff der „Erfahrungen“, den ich wegen seiner irrführenden Konnotationen allerdings nicht weiter verwende. Foucaults umfangreichste Erläuterung dazu findet sich in DE IV/340.

  14. 14.

    In Kurzform findet sich diese Argumentation schon in der Einleitung von Überwachen und Strafen (S. 25–33).

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© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Vogelmann, F. (2017). Foucaults Perspektive. In: Foucault lesen. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15474-5_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-15474-5_2

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-15473-8

  • Online ISBN: 978-3-658-15474-5

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