Zusammenfassung
Flussauen sind wegen ihres günstigen Mikroklimas und des Jahrtausende langen fruchtbaren Sedimenteintrags gesuchte Flächen für die Landwirtschaft. Deshalb wurden seit langem auch ursprünglich sumpfige Flussauen durch Melioration– d. h. Verbesserung – in landwirtschaftlich nutzbare Flächen gewandelt. Gleichzeitig sollen die Anlieger vor Hochwasser geschützt werden. Ein großmaßstäbliches Beispiel betrifft das Niedere Oderbruch östlich von Berlin, ursprünglich eine Bruchlandschaft mit überwiegendem Weiden- und Erlenbestand und reichlich Wasserflächen, die 1747–1753 drainiert und perspektivisch als landwirtschaftliche Fläche und damit als Steuerquelle erschlossen wurden. Hierfür verkürzte man u.a. die Oder durch eine Kanalverbindung zweier Schleifenenden um fast 30 km, wobei eine Landzunge östlich von Freienwalde durchstochen wurde. Der projektierte Kanal ist als rote Doppellinie in die Planungskarte von 1746 eingezeichnet (Abb. 6.1). Als Hochwasserschutz wurde westlich ein kanalparalleler Deich angelegt, das östliche Flussufer ist durch eine natürliche Hochfläche gegen Überschwemmung gesichert.
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Herrmann, B., Sieglerschmidt, J. (2017). Umgestaltung einer Landschaft. In: Umweltgeschichte in Beispielen. essentials. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15433-2_6
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