Zusammenfassung
Die bedeutende Rolle einer transkulturellen Öffnung der Behindertenhilfe thematisiert Cornelia Kaiser-Kauczor. Die Autorin zeigt in ihrem Beitrag anhand eines Fallbeispiels einer Familie mit Migrationsbiografie aus ihrer Beratungsarbeit auf, wie fehlende Kultursensibilität im Kontext von Behinderung und Migration zu falschen Therapieempfehlungen und Hilfeplänen führen kann. Dabei kritisiert sie die fehlende interkulturelle Öffnung der deutschen Behindertenhilfe, wodurch die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention vor allem bei Menschen mit Migrationsbiografie nicht umfassend erreicht werden. Thematisiert werden weiter der Umgang mit Fremdheit seitens der Fachkräfte und die Möglichkeiten und Wege einer ressourcenorientierten und kultursensiblen Arbeit. Darauf basierend werden anhand des Fallbeispiels mögliche Handlungsalternativen im Rahmen eines neuen Krisen- und Change Management diskutiert.
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Kaiser-Kauczor, C. (2019). Vom Fremdsein im gemeinsamen Alltag. In: Westphal, M., Wansing, G. (eds) Migration, Flucht und Behinderung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15099-0_11
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