Zusammenfassung
Die vorangegangenen Vergleiche zwischen Formen weiblichen und männlichen Bildungshabitus von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zeigen, dass es Unterschiede im Denken und im Verhalten von jungen Frauen und jungen Männern mit Migrationshintergrund im Kontext mit der Institution Schule und deren Leistungs- und Verhaltensanforderungen gibt. Diese Unterschiede im Bildungshabitus führen augenscheinlich dazu, dass Jungen mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem weniger erfolgreich sind als Mädchen mit Migrationshintergrund. Gründe für diese Entwicklung, so zeigen die empirischen Analysen, sind darin zu suchen, dass die Mehrzahl der befragten jungen Frauen mit Migrationshintergrund in der Schule ihren Erfolg bewusst zu planen scheinen.
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In diesem Zusammenhang lässt sich an Wennings (2013) Gedanken über Heterogenität anknüpfen. Er bezeichnet Heterogenität als Produkt einer Konstruktion, die durch eine Person oder eine soziale Gruppe vorgenommen und einer bestimmten sozialen Situation zugemessen wird. Heterogenität besteht diesem Ansatz folgend demnach nicht von vornherein, sondern wird beispielsweise durch eine Lehrperson im Rahmen des Unterrichts erzeugt, indem diese ihre Klasse als „heterogen“ interpretiert, weil sich in ihr Mädchen und Jungen befinden.
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Interessanterweise spielt es für Schüler keine Rolle, ob der Lehrende genug weiß, sondern vielmehr betreffen kritische Äußerungen von Schülern über Lehrende u. a. die pädagogisch-psychologischen Fähigkeiten des Lehrenden, seine Unterrichtsgestaltung, seine Persönlichkeit, seine vorhandene Fairness und Gerechtigkeit und das Lehrer-Schüler-Verhältnis (vgl. Bohnsack 2013, S. 130).
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Es existiert eine Vielzahl von Unterrichtsmethoden, die ermöglichen, dass ein Schüler eine positive Beziehung zu seinem Lehrenden aufbaut. Laut Wiechmann (2011a) ist zwar „der Wille zur Realisierung einer didaktisch angemessenen Methodenvielfalt offenkundig vorhanden“ (vgl. Wiechmann 2011a, S. 18), jedoch erfordert das Eingehen auf Probleme, wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit Lehrer-Schüler-Beziehungen entstehen können, ein hohes Maß an situativer Handlungskompetenz bei Lehrenden, welches diese oft nicht erfüllen können und darum nach wie vor lehrergelenkte Unterrichtsmethoden bevorzugen.
Literatur
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Weiterführende Literatur
Budde, J. (Hrsg.). (2013). Unscharfe Einsätze: (Re-)Produktion von Heterogenität im schulischen Feld. Wiesbaden: VS Verlag.
Wiechmann, J. (Hrsg.). (2011b). Zwölf Unterrichtsmethoden. Vielfalt für die Praxis (5. Aufl.). Weinheim: Beltz.
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Dalhaus, E. (2017). Pädagogisch-didaktische Schlussfolgerungen. In: Emanzipation durch Schule. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15007-5_13
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