Zusammenfassung
Im Folgenden werden in einem ersten Schritt die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit mithilfe der in Kap. 7 vorgestellten Forschungshypothesen zusammengefasst. Es wird überprüft, inwieweit die vorangestellten, theoretischen Annahmen den im Kontext der Arbeit erforschten empirischen Ergebnissen entsprechen, bzw. an welchen Stellen Unklarheiten entstehen. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse in den aktuellen theoretischen Diskurs eingeordnet.
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Notes
- 1.
Eine „doppelte Stigmatisierung“ nach Bergann und Stanat (Bergann and Stanat 2010) besagt in diesem Zusammenhang die Herabsetzung eines weiblichen Schülers mit Migrationshintergrund durch Lehrkräfte sowohl aufgrund seines Geschlechts als auch aufgrund seiner Herkunft.
- 2.
Ecarius (Ecarius 2010, S. 707) verweist darauf, dass Anerkennungsproblematiken vornehmlich im Rahmen von Lehrer-Schüler-Beziehungen ausgetragen werden. Anerkennungsproblematiken beziehen sich auf unterschiedliche Sprachcodes, unterschiedliche Kommunikationsstile, das Leistungsverhalten und die Rolle des Schülers als Schüler oder „ganze Person“.
- 3.
Kessels (Kessels 2014, S. 23-24) stellt in diesem Zusammenhang die Frage, ob ein lernhinderliches Verhalten bei den männlichen Jugendlichen ein „maskulines Image“ befördert. Denn es gibt in der qualitativen Forschung Hinweise darauf, dass Jungen bemüht sind, einen Gegenentwurf zu weiblichem Verhalten, das mit Fleiß, Eifer und dem Bemühen um gute Schulnoten in Zusammenhang gebracht wird, zu konstruieren, um sich von den Mädchen abzugrenzen.
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Dalhaus, E. (2017). Zusammenfassung und Einordnung der Ergebnisse in den theoretischen und empirischen Forschungsdiskurs. In: Emanzipation durch Schule. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15007-5_12
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