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Innere Sicherheit und Justiz: Zwischen Großreform und Kontinuität

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Zusammenfassung

Die Innen- und Justizpolitik gehört zu den Politikfeldern, in denen die deutschen Bundesländer vergleichsweise großen Handlungsspielraum haben. Vor diesem Hintergrund einer generell großen Gestaltungsmacht untersucht dieser Beitrag, welche Veränderungen die erste grün-rote Landesregierung in der Polizei- und Justizpolitik tatsächlich vorgenommen hat und wie sich das Reformprofil erklären lässt. Unter Rückgriff auf die Parteiendifferenztheorie werden dazu Wahlprogramme und der Koalitionsvertrag ausgewertet, bevor die gesetzgeberische Aktivität der Koalition sowie ihre Ausgaben- und Personalpolitik im Feld der Inneren Sicherheit überblicksartig untersucht wird. Die spezifische Analyse von drei zentralen Reformprojekten – Polizeireform, Neuordnung der Bewährungshilfe und Einführung einer Kennzeichnungspflicht – bestätigt schließlich das Bild eines durch Parteiendifferenz begrenzten Politikwandels zwischen Großreform und Kontinuität.

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Notes

  1. 1.

    Eine weitere Möglichkeit der Bereitstellung von Sicherheit betrifft die Einbeziehung gesellschaftlicher Akteure, etwa bei der Schaffung von Bürgerwehren, oder – im Fall von Baden-Württemberg – der Einbeziehung Ehrenamtlicher in die Bewährungshilfe oder den freiwilligen Polizeidienst.

  2. 2.

    Die beiden weiteren zentralen Kriterien – die der Zahl der Vetospieler und die der Kohäsion – werden hier nicht weiter betrachtet. Während die Zahl der Vetospieler im Fall Baden-Württembergs stark begrenzt ist (es sind im Kern nur die beiden Regierungsparteien mit ihren Fraktionen im Landtag) und nicht im Beobachtungszeitraum variiert, lässt sich die Kohäsion der Vetospieler in unserem Fallbeispiel nur sehr schwierig bestimmen (Ganghof und Schulze 2015, S. 117).

  3. 3.

    Ein drittes „Sicherheitspaket“ in Folge der Anschläge in Paris am 13. November 2015 zielte vor allen Dingen auf die Modernisierung und Anschaffung von Ausrüstung und Bewaffnung für die Polizei, schuf aber auch 19 neue Stellen beim Landeskriminalamt, 30 beim Landesamt für Verfassungsschutz und 15 in der Justiz (Innenministerium 2015).

  4. 4.

    Darunter fallen auch bestimmte technische Anpassungen wie die Einführung des Digitalfunks sowie Einsparungen aufgrund von Zusammenlegungen und der Erlös freigewordener Liegenschaften.

  5. 5.

    Die Debatte und gerichtliche Auseinandersetzung bzgl. der Besetzung der neuen polizeilichen Leitungsstrukturen wird hier nicht weiter ausgeführt, da sie für die Gesetzgebungstätigkeit an sich irrelevant war.

  6. 6.

    Hierüber lässt sich auch eine Brücke zur Theorie der Pfadabhängigkeit schlagen, die substanziellen Politikwandel in Fällen einer Destabilisierung des eingeschlagenen Pfades durch ein externes Ereignis durchaus prophezeit, wobei das externe Ereignis hier den Machtwechsel in der Landesregierung darstellt.

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Staff, H., Wenzelburger, G. (2017). Innere Sicherheit und Justiz: Zwischen Großreform und Kontinuität. In: Hörisch, F., Wurster, S. (eds) Das grün‐rote Experiment in Baden-Württemberg. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14868-3_5

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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