Zusammenfassung
Wer die Industrie 4.0 und neue digitale Geschäftsmodelle und -prozesse umsetzen möchte, muss die Arbeitswelt 4.0 verstehen. Es geht darum, die Zukunft der Arbeitswelt proaktiv zu gestalten, ehe die bisherige Arbeitswelt veränderten unternehmerischen Anforderungen sowie veränderten Mitarbeiterbedürfnissen hinterherhinkt. Dies kann schnell passieren. Denn mit der digitalen Transformation und einer neuen Generation an Mitarbeitern erleben Unternehmen einen tief greifenden und schnellen Wandel. Sowohl die Dynamik als auch die Komplexität der Veränderungen sind groß. Vor einem Jahrzehnt war das selbstfahrende Auto noch eine Science-Fiction-Vision, heute ist es bereits Realität und datengetriebene IT-Unternehmen wie Apple oder Google fordern die angestammte Automobilindustrie mit Konkurrenzprodukten und Dienstleistungen heraus. Durch derartige Veränderungen müssen bisherige Prozesse und Geschäftsmodelle wie auch die bisherige Arbeitswelt systematisch auf den Prüfstand gestellt werden. Die Bereitschaft, bei Bedarf in gänzlich neuen Paradigmen zu denken und die Arbeitswelt weiterzuentwickeln sowie die Fähigkeit, digitale Talente anzuziehen und zu binden, wird erfolgsentscheidend bei der Umsetzung der digitalen Transformation sein. Dies gilt insbesondere in einer Zeit, in der Kapital günstig ist und Menschen und Innovationen die tatsächlichen Erfolgsfaktoren sind. Bei den Gestaltern der Arbeitswelt der Zukunft – oftmals das Topmanagement in Zusammenarbeit mit dem Personalmanagement – ist daher ein hohes Maß an Proaktivität, strategischem Denken sowie Veränderungsmut und -bereitschaft erforderlich. Unternehmen müssen einen gesteuerten Kulturwandel zu einer neuen Arbeitswelt durchlaufen und bereit sein, alte Zöpfe abzuschneiden. Grundsätzlich ist das Themengebiet „Die Zukunft der Arbeitswelt“ sehr breit. In diesem Beitrag stehen die Bereiche veränderter Kompetenzen („New Competencies“), veränderter Mitarbeiterbedürfnisse („New Needs“) sowie veränderter Anforderungen an erfolgreiche Führung im digitalen Zeitalter („New Leadership“) im Fokus.
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Notes
- 1.
Auswertung des wissenschaftlichen Teams von Prof. Dr. Yasmin Weiß unter Rückgriff auf aktuelle Sekundär- und Primärdatenanalysen zu Kompetenzveränderungen im Zuge der digitalen Transformation. Es handelt sich hierbei nicht um eine vollständige Aufzählung, sondern um einen priorisierten Überblick, welche Kompetenzen in besonderem Maß an Bedeutung gewinnen werden.
- 2.
Hierzu exemplarisch das Beispiel der Alt School im amerikanischen Palo Alto, in welcher die Methoden und Herangehensweisen des Design Thinking als Kreativitätstechnik bereits Grundschülern vermittelt werden, um diese möglichst frühzeitig an Kompetenzen für das digitale Zeitalter heranzuführen, vgl. https://www.altschool.com/about-us#about-us.
- 3.
Klaffke (2014) (stellvertretend für weitere Autoren) definiert die jeweiligen Generationen wie folgt: Nachkriegsgeneration: 1946–1955, Babyboomer: 1956–1965, Generation X: 1966–1980, Generation Y: 1981–1995, Generation Z: geboren nach 1995. Es existieren in der Literatur auch leicht abweichende Definitionen.
- 4.
Dieses Zitat wird Peter F. Drucker zugeschrieben.
Literatur
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Weiß, Y.MY., Wagner, D.J. (2017). Die Zukunft der Arbeitswelt: Arbeiten 4.0. In: Jochmann, W., Böckenholt, I., Diestel, S. (eds) HR-Exzellenz. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14725-9_12
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