Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der ökumenischen Debatte um Gerechtigkeit und Frieden sowie in deutlicher Abkehr zur Lehre vom gerechten Krieg etablierte sich insbesondere im deutschen kirchlichen Kontext das Konzept und Leitbild des gerechten Friedens. Hierfür steht das Hirtenwort der deutschen Bischöfe aus dem Jahr 2000 wie auch die 2007 veröffentlichte Friedensdenkschrift der EKD. Beide Dokumente weisen eine bemerkenswerte Kongruenz auf, denn sie gehen von drei friedenspolitischen Prämissen – dem Vorrang ziviler Konfliktbearbeitung, einer Friedensordnung als Rechtsordnung sowie der Beschränkung militärischer Gewalt zur Rechtsdurchsetzung – aus. Es zeigen sich aber auch Unterschiede, beispielsweise in der Sicht auf die „Herrschaft des Rechts“ oder in der ethischen Bewertung der nuklearen Abschreckung.
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Hoppe, T., Werkner, IJ. (2017). Der gerechte Frieden: Positionen in der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland. In: Werkner, IJ., Ebeling, K. (eds) Handbuch Friedensethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_28
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