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Das Spannungsverhältnis von Vereinbarkeit und Gleichstellung am Beispiel elementarpädagogischer Institutionen

Eine historische Spurensuche bis in die Gegenwart

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Zusammenfassung

Mit Entstehung außerfamiliärer (Klein-)Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen in der Neuzeit konnte für Mädchen und Buben erstmals ein eigener pädagogischer Schutz- und Schonraum abseits von Erwerbsarbeit etabliert werden. Gleichzeitig boten die elementarpädagogischen Berufsfelder vor allem für Frauen aus dem BürgerInnentum neue Möglichkeiten, um im Sinne der „(geistigen) Mütterlichkeit“ im Erwerbsleben Fuß zu fassen. Der vorliegende Beitrag gibt einen Einblick in die Entstehung elementarpädagogischer Einrichtungen und versucht dem Wechselverhältnis zwischen der Elementarpädagogik und der Vereinbarkeitsfrage von Erwerbsleben und Familie im historischen Verlauf nachzuspüren.

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Notes

  1. 1.

    Lloyde de Mausse vertritt in seinem Werk „Hört ihr die Kinder weinen“ (1974) den Standpunkt, dass es sich hierbei um einen gesellschaftlichen Fortschritt im Umgang mit Heranwachsenden handelte, da ihre besonderen Bedürfnisse, Interessen und Rechte immer stärker beachtet werden. Zu einer völlig anderen Schlussfolgerung kommt hingegen Philippe Ariès in „Geschichte der Kindheit“ (1975), wo er die aus seiner Sicht zunehmend beschränkte Freiheit der Kinder und deren Isolation kritisiert (vgl. Liegle 2012, S. 19).

  2. 2.

    In der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie setzte sich die Gräfin Theresia Brunsvik von Koromp als eine der ersten für die Verbreitung von solchen elementarpädagogischen Einrichtungen ein. Sie gründete 1828 in Buda die erste Kleinkinderschule unter dem Namen Engelsgarten. Zwei Jahre später eröffnete Josef Wertheimer in Wien die erste Kleinkinderbewahranstalt. Betroffen von der im Vergleich zu wohlhabenderen Vierteln um einiges höheren Krankheits- und Sterblichkeitsrate in den ärmeren Stadtteilen, forderte er die weitere Schaffung von Einrichtungen, welche der Verelendung entgegenwirkten und Sittlichkeit bei den Kindern förderten (vgl. Berger 2005, o. S.).

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Pernsteiner, C. (2017). Das Spannungsverhältnis von Vereinbarkeit und Gleichstellung am Beispiel elementarpädagogischer Institutionen. In: Spiegl, J. (eds) Vereinbarkeit von Beruf und familiären Sorgepflichten. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14575-0_10

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