Zusammenfassung
Wirtschaftsförderung sieht die Unternehmen als wichtigste Kunden und hat das übergeordnete Ziel, steuerzahlende Einwohner und Unternehmen anzusiedeln und am Standort zu halten. Die Beziehungen einer Wirtschaftsförderung zu den Unternehmen vor Ort werden zunehmend bedeutend und sie zu pflegen, wird zur Grundlage erfolgreichen Arbeitens. Investoren haben sehr ähnliche Ansprüche an Standort und Wirtschaftsförderung – egal, ob sie von außerhalb kommen und einen Standort suchen oder nach einer Möglichkeit zur Standorterweiterung Ausschau halten. Durchaus kann es zwischen diesen beiden Zielgruppen konkurrierende Interessen geben, genau wie zwischen Touristen, der Bevölkerung und der Politik. Für die passende Ansprache müssen die Handlungsfelder eines Wirtschaftsförderers verstanden und die eigenen Stärken und Schwächen ehrlich identifiziert werden. Auch die Analyse der Wettbewerber ist ein wichtiger Bestandteil dieser Aufgabe.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Zwar gibt es Ansätze aus dem Bereich des Controllings, durchgesetzt hat sich in der Praxis ein solcher Ansatz jedoch nicht. Vgl.: Brik (2005).
- 2.
Siehe Kap. 7 für eine Auswahl der wichtigsten Kommunikationskanäle.
- 3.
Beispiel: Zehn der mit der Wirtschaftsförderung betrauten Institutionen im Ruhrgebiet sind als GmbH organisiert, vier Wirtschaftsförderungen sind einer Stabsstelle der jeweiligen öffentlichen Verwaltung zugeordnet. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dortmund ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
- 4.
Ein gutes Beispiel für Einsatz und Wirkung von „Storytelling“ in der Flächenvermarktung, an dem die Autoren beteiligt sind: www.industriepark-lingen.de.
- 5.
Immer wieder findet sich die Behauptung (vereinzelt sogar als Geschäftsmodell), der Fachkräftemangel sei eine Erfindung. Das ist er leider nicht. Siehe hierzu als Einstieg in das Thema „Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt“ aus der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung und zur Vertiefung eine der vielzähligen aktuellen Untersuchungen zu Auswirkungen des Demografischen Wandels für Regionen, z. B. „Demografischer Wandel: Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein“. Beide Quellen finden Sie in der Literaturliste.
- 6.
Als Einführung eignet sich besonders Florida (2009) The rise of the creative class: and how it’s transforming work, leisure, community and everyday life. Basic Books, New York.
- 7.
Sehr unterhaltsam sind einige TV-Auftritte von Florida, die sich bei YouTube ansehen lassen. Da fragt etwa ein konservativer US-Moderator, ob wirklich der Wert von Immobilien steige, wenn Homosexuelle in seine Nachbarschaft ziehen. Und ja: Das könnte durchaus ein Hinweis auf Urbanität und Toleranz sein! Z. B. hier: https://www.youtube.com/watch?v=DKBFvdFQSSA.
- 8.
Ein Beispiel liefert beispielsweise die Wirtschaftsförderung von Denver unter: http://www.metrodenver.org/resources/data-central/.
Literatur
Barbehön, M. (2014). Leitvorstellungen politischer Handlungsträgerschaft. In S. Frank et al. (Hrsg.), Städte unterscheiden lernen. Zur Analyse interurbaner Kontraste (S. 207–245). Frankfurt/New York: Campus.
Brik, F. (2005). Regionalmanagement und –marketing: Die Sehnsucht der Praxis nach Evaluierung(skonzepten). In J.-A. Meyer & N. Dallmann (Hrsg.), Erfolgskontrolle im Standort- und Regionalmarketing. Nutzen für den Mittelstand? Köln: EUL.
Bundeszentrale für politische Bildung. (2013). Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt: wie der demografische Wandel die Erwerbsgesellschaft verändert. Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung.
Esch, F.-R. (2012). Strategie und Technik der Markenführung (7. Aufl.). München: Verlag Vahlen.
Florida, R. (2009). Who’s your city?: How the creative economy is making where to live the most important decision of your life. New York: Basic Books.
Gubler, R., & Möller, C. (2006). Standortmarketing – Konzeption, Organisation und Umsetzung. Bern/Stuttgart/Wien: Haupt Verlag.
Gubler, R., & Möller, C. (2013). Standortmarketing. Konzeption, Organisation und Umsetzung. Bern: Haupt.
Icks, A., & Richter, M. (1999). Kommunale Wirtschaftsförderung. Ein innovatives Modell. Standort, Zeitschrift für Angewandte Geographie, 4, 9–14.
Leuninger, S., & Held, H. (2003). Kommunale Wirtschaftsförderung im Umbruch. Kundenmanagement in Bestandsentwicklung und im Standortmarketing praxisorientiert umsetzen. Standort, Zeitschrift für Angewandte Geographie, 3, 161–166.
Müller et al. (2014). Public Marketing. Public Innovation. Ein praktischer Leitfaden für modernes, vernetztes Standortmarketing. Hamburg: Tredition.
Münch, S. (2014). Konstellation städtischer Gruppen. In S. Frank et al. (Hrsg.), Städte unterscheiden lernen. Zur Analyse interurbaner Kontraste (S. 173–205). Frankfurt/New York: Campus.
Ohne Angabe eines Autoren. (2013). Was kann Stadtmarketing von Reiseführern lernen? In T. Kausch, P. Pirck & P. Strahlendorf (Hrsg.), Städte als Marken. Strategie und Management (S. 72–75). Hamburg: New Business Verlag.
Reschl, R., & Rogg, W. (2003). Kommunale Wirtschaftsförderung. Standortdialog und Standortentwicklung in Kommunen und Regionen. Sternenfels: Wissenschaft & Praxis.
Siems, D. (2014). Junge Menschen ziehen massenhaft in die Metropolen. Die Welt. http://www.welt.de/wirtschaft/article129117096/Junge-Menschen-ziehen-massenhaft-in-die-Metropolen.html
Stöckmann, A., et al. (2010). Demografischer Wandel: Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit.
Wiesner, K. A. (2013). Erfolgreiches Regional- und Standortmarketing. Gerlingen: KSB Media.
Zenker, S. (2013). Eine Stadtmarke ist kein Luxus- sondern ökonomische Notwendigkeit. In T. Kausch, P. Pirck & P. Strahlendorf (Hrsg.), Städte als Marken. Strategie und Management (S. 14–18). Hamburg: New Business Verlag.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Lennardt, S., Stakemeier, D. (2017). Meinen Markt verstehen. In: Standortmarketing in der Wirtschaftsförderung. Wirtschaftsförderung in Lehre und Praxis . Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13938-4_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13938-4_4
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-13937-7
Online ISBN: 978-3-658-13938-4
eBook Packages: Business and Economics (German Language)