Zusammenfassung
Als der serbische Innenminister Ljubomir Jovanović im Zuge der verheerenden Flecktyphusepidemie von 1914/15 die Vertreibung und Isolation von marginalisierten Bevölkerungsgruppen forderte, bediente er sich gesellschaftlich etablierter Stereotypen, welche häufig zur Legitimierung anti-epidemischer Restriktionen herangezogen wurden. Kollektive Beschuldigungen und pejorative Darstellungen von Minoritäten waren konstante Begleitfaktoren von expandierenden Infektionskrankheiten, welche sich auch auf die Intensität der staatlichen Maßnahmen auswirkten. Insbesondere Krankheitsausbrüche wurden mit wiederkehrenden Deutungsmustern zu erklären versucht, die auf verfestigten Feindbildern basierten und in ihrer Kontinuität den gesundheitspolitischen Umgang mit Epidemien prägten.
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Duraković, I. (2016). Der Einfluss von Epidemien auf die Konstruktion von Feindbildern in Serbien (1830-1914). In: Vögele, J., Knöll, S., Noack, T. (eds) Epidemien und Pandemien in historischer Perspektive. Edition Centaurus – Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13875-2_5
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