Skip to main content

„Bildungsbiographien“ als Norm und Leistung gesellschaftlicher Teilhabe

Biographietheoretische Perspektiven

  • Chapter
  • First Online:
Bildung und Teilhabe

Zusammenfassung

Die Frage von Bildung und Teilhabe wird häufig mit räumlichen Modellender Ein- und Ausschließung, des „Drinnen- und Draußen-Seins“ verbunden. Demgegenüber entwickelt der Beitrag das Argument, dass Teilhabe in und durch Bildung systematisch als komplexer Prozess der Biographisierung begriffen werden kann. Um diesen Gedanken auszubuchstabieren, rekurriert er auf die biographietheoretische Unterscheidung zwischen dem gesellschaftlich institutionalisierten Lebenslauf und der Lebensgeschichte, die von sozialen Subjekten in ihrer Lebenspraxis immer wieder neu konstruiert wird. Gesellschaftliche Teilhabe wird – so die zentrale These – einerseits an die intensivierte Norm eines durch Bildungsteilnahme und -titel nachweisbaren Lebenslaufs gebunden, andererseits an die immer wieder neu zu beweisende, ebenfalls intensivierte Leistung der Subjekte, ihre Bildungsbiographie aktiv zu gestalten. Anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Kontexten – Bildungswege im prekären Übergangssystem und im akademischen Feld – wird illustriert, zu welchen Widersprüchen und Verwerfungen diese Normierung und Leistungsanforderung in den Biographien konkreter Subjekte führen kann.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Alheit, P. (1995). „Biographizität“ als Lernpotential. Konzeptionelle Überlegungen zum biographischen Ansatz in der Erwachsenenbildung. In: Heinz-Hermann Krüger, Winfried Marotzki (Hrsg.), Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung (S. 276-307). Opladen: Leske + Budrich.

    Google Scholar 

  • Alheit, P., Dausien, B. (2000). Die biographische Konstruktion der Wirklichkeit. Überlegungen zur Biographizität des Sozialen. In: Erika M. Hoerning (Hrsg.), Biographische Sozialisation (S. 257-284). Stuttgart: Lucius und Lucius.

    Google Scholar 

  • Alheit, P., Schömer, F. (2009). Der Aufsteiger. Autobiographische Zeugnisse zu einem Prototypen der Moderne von 1800 bis heute. Frankfurt am Main, New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Beck, U. (1986). Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Beck, U., Giddens, A., Lash, S. (1996). Reflexive Modernisierung. Eine Kontroverse. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Bischof, L., Friedrich, J.-D., Müller, U., Müller-Eiselt, R., Stuckrad, T. von (2013). Die schlafende Revolution. Zehn Thesen zur Digitalisierung der Hochschullehre. Gütersloh: Centrum für Hochschulentwicklung. http://www.che.de/downloads/Im_Blickpunkt_Thesen_zur_Digitalisierung_der_Hochschullehre.pdf; Zugegriffen: 02. Juli 2016.

  • Bourdieu, P. (1990). Die biographische Illusion. BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History 3, H. 1, 75-81.

    Google Scholar 

  • Brandstetter, G., Kellner, W. (2014). Die Kompetenz+Beratung. Ein Leitfaden. Wien: öibf (Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung). http://erwachsenenbildung.at/downloads/service/DieKompetenzBeratung.EinLeitfaden.pdf; Zugegriffen: 02. Juli 2016.

  • Bremer, H., Faulstich, P., Teiwes-Kügler, Ch., Vehse, J. (2015). Gesellschaftsbild und Weiterbildung. Auswirkungen von Bildungsmoratorien auf Habitus, Lernen und Gesellschaftsvorstellungen. Baden-Baden: Nomos.

    Google Scholar 

  • Bröckling, U. (2007). Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Dausien, B. (2011). „Biographisches Lernen“ und „Biographizität“. Überlegungen zu einer pädagogischen Idee und Praxis in der Erwachsenenbildung. Hessische Blätter für Volksbildung 61, H. 2, 110-125.

    Google Scholar 

  • Dausien, B., Rothe, D., Schwendowius, D. (2016). Teilhabe und Ausgrenzung in Bildungsprozessen. Einführung in die theoretische und methodologische Perspektive der Biographieforschung. In: Bettina Dausien, Daniela Rothe, Dorothee Schendowius (Hrsg.), Bildungswege. Biographien zwischen Teilhabe und Ausgrenzung. Frankfurt am Main, New York: Campus (im Erscheinen).

    Google Scholar 

  • Elias, N. (1988). Über die Zeit. Arbeiten zur Wissenssoziologie II. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Engelhardt, M. von (2011). Narration, Biographie, Identität. Möglichkeiten und Grenzen des lebensgeschichtlichen Erzählens. In: Olaf Hartung, Ivo Steininger, Thorsten Fuchs (Hrsg.), Lernen und Erzählen interdisziplinär (S. 39-60). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Fatke, R., Merkens, H. (Hrsg.) (2006). Bildung über die Lebenszeit. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Foucault, M. (1992). Was ist Kritik? Berlin: Merve.

    Google Scholar 

  • Giddens, A. (1988). Die Konstitution der Gesellschaft. Grundzüge einer Theorie der Strukturierung. Frankfurt am Main, New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Hagemann, S., Hokema, A., Scherger, S. (2015). Erwerbstätigkeit jenseits der Rentengrenze. Erfahrung und Deutung erwerbsbezogener Handlungsspielräume im Alter. IBIOS. Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History 28 (2015, im Erscheinen).

    Google Scholar 

  • Hahn, A. (2000). Biographie und Lebenslauf. In: Alois Hahn: Konstruktionen des Selbst, der Welt und der Geschichte (S. 97-115). Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Herzberg, H. (2004). Biographie und Lernhabitus. Eine Studie im Rostocker Werftarbeitermilieu. Frankfurt am Main, New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Jahoda, M., Lazarsfeld, P. F., Zeisel, H. (1975) [1933]. Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Joas, H. (1988). Symbolischer Interaktionismus. Von der Philosophie des Pragmatismus zu einer soziologischen Forschungstradition. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 40, H. 2, 417-446.

    Google Scholar 

  • Klinger, C., Knapp, G.-A., Sauer, B. (Hrsg.) (2007). Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Frankfurt am Main, New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Klingovsky, U. (2009). Schöne Neue Lernkultur. Transformationen der Macht in der Weiterbildung. Eine gouvernementalitätstheoretische Analyse. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Kohli, M. (1985). Die Institutionalisierung des Lebenslaufs. Historische Befunde und theoretische Argumente. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 37, H. 1, 1-29.

    Google Scholar 

  • Kohli, M. (1988). Normalbiographie und Individualität. Zur institutionellen Dynamik des gegenwärtigen Lebenslaufregimes. In: Hanns-Georg Brose, Bruno Hildenbrand (Hrsg.), Vom Ende des Individuums zur Individualität ohne Ende (S. 33-53). Opladen: Leske + Budrich.

    Google Scholar 

  • Kohli, M. (1994). Institutionalisierung und Individualisierung der Erwerbsbiographie. In: Ulrich Beck, Elisabeth Beck-Gernsheim (Hrsg.), Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften (S. 219-243). Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Krüger, H. (1995). Prozessuale Ungleichheit. Geschlecht und Institutionenverknüpfungen im Lebenslauf. In: Peter A. Berger, Peter Sopp (Hrsg.), Sozialstruktur und Lebenslauf (S. 133-153). Opladen: Leske + Budrich.

    Google Scholar 

  • Mannheim, K. (1964) [1928]. Das Problem der Generationen. In: Karl Mannheim, Wissenssoziologie. Auswahl aus dem Werk (S. 509-565). Neuwied, Berlin: Luchterhand.

    Google Scholar 

  • Micus-Loos, Ch., Plößer, M. (2015). Des eigenen Glückes Schmied_in!? Geschlechterreflektierende Perspektiven auf berufliche Orientierungen und Lebensplanungen von Jugendlichen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Mollenhauer, K. (1981). Die Zeit in Erziehungs- und Bildungsprozessen. Die Deutsche Schule 73, H. 2, 68-78.

    Google Scholar 

  • Pühl, K. (2003). Der Bericht der Hartz-Kommission und die ,Unternehmerin ihrer selbst‘: Geschlechterverhältnisse, Gouvernementalität und Neoliberalismus. In: Marianne Pieper, Encarnación Gutiérrez Rodríguez (Hrsg.), Gouvernementalität. Ein sozialwissenschaftliches Konzept in Anschluss an Foucault (S. 111-135). Frankfurt am Main, New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Ricken, N., Rieger-Ladich, M. (Hrsg.) (2004). Michel Foucault – Pädagogische Lektü ren. Wiesbaden: VS Verlag fü r Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Rosenthal, G., Köttig, M., Witte, N., Blezinger, A. (2006). Biographisch-narrative Gespräche mit Jugendlichen. Chancen für das Selbst- und Fremdverstehen. Opladen: Barbara Budrich.

    Google Scholar 

  • Rothe, D. (2011). Lebenslanges Lernen als Programm. Eine diskursive Formation in der Erwachsenenbildung. Frankfurt am Main, New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Schiek, D. (2012). Über das gute Leben. Zur Erosion der Normalbiografie am Beispiel von Prekarität. BIOS. Zeitschrift für Biografieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen 25, H. 1, 50-68.

    Google Scholar 

  • Schlüter, A. (2014). Von der Transparenz der Weiterbildung zur lebensbegleitenden Übergangsberatung – zum Funktionswandel von Weiterbildungsberatung. In: Heide von Felden, Ortfried Schäffter, Hildegard Schicke (Hrsg.), Denken in Übergängen. Weiterbildung in transitorischen Lebenslagen (S. 253-266). Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Schulze, T. (1993). Lebenslauf und Lebensgeschichte. Zwei unterschiedliche Sichtweisen und Gestaltungsprinzipien biographischer Prozesse. In: Dieter Baacke, Theodor Schulze (Hrsg.), Aus Geschichten lernen. Zur Einübung pädagogischen Verstehens (S. 174-226). Weinheim, München: Juventa.

    Google Scholar 

  • Schütze, F. (1984). Kognitive Figuren des autobiographischen Stegreiferzählens. In: Martin Kohli, Günther Robert (Hrsg.), Biographie und soziale Wirklichkeit. Neue Beiträge und Forschungsperspektiven (S. 78-117). Stuttgart: Metzler.

    Google Scholar 

  • Schwendowius, D. (2015). Bildung und Zugehörigkeit in der Migrationsgesellschaft. Biographien von Studierenden des Lehramts und der Pädagogik. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Schwiter, K. (2011). Lebensentwürfe. Junge Erwachsene im Spannungsfeld zwischen Individualität und Geschlechternormen. Frankfurt am Main, New York: Campus.

    Google Scholar 

  • Siouti, I. (2013). Transnationale Biographien. Eine biographieanalytische Studie über Transmigrationsprozesse bei der Nachfolgegeneration griechischer Arbeitsmigranten. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Walgenbach, K. (2014). Heterogenität – Intersektionalität – Diversity in der Erziehungswissenschaft. Opladen, Toronto: Babara Budrich/UTB.

    Google Scholar 

  • Weber, S., Maurer, S. (Hrsg.) (2006). Gouvernementalität und Erziehungswissenschaft. Wissen – Macht – Transformation. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Google Scholar 

  • Winker, G., Degele, N. (2009). Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheit. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Bettina Dausien .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Dausien, B. (2017). „Bildungsbiographien“ als Norm und Leistung gesellschaftlicher Teilhabe. In: Miethe, I., Tervooren, A., Ricken, N. (eds) Bildung und Teilhabe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13771-7_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13771-7_5

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-13770-0

  • Online ISBN: 978-3-658-13771-7

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics