Zusammenfassung
Der Beitrag gibt einen Überblick über die gesellschaftliche Funktion des Hundes im Mittelalter. Ausgehend von den antiken Wurzeln wird dabei vor allem die Differenzierung der Hunde im Hoch- und Spätmittelalter in den Fokus genommen. Da im Mittelalter nicht nach Rassen unterschieden wurde, sondern nach Nutzen, den der Hund einbrachte, war dieser Nutzen entscheidend für dessen gesellschaftliche Rolle. So war es üblich Jagdhunde als Geschenke zwischen Adeligen auszutauschen, wobei deren unterschiedlicher Gebrauch und ihre individuellen Fähigkeiten beim Schenken gleichzeitig die Beziehung zwischen Schenker und Beschenkten ausdrückten. Auf der anderen Seite war das Hundetragen eine Strafe für Adelige. Jenseits des Adels kam dem Hund auch bei Klerikern als Symbol vor, so wurde die heilende Funktion seiner Zunge etwa gleichgesetzt mit einer besonderen Sprachbegabung der Prediger, so dass etwa in der Vita Bernhards von Clairvaux der Zisterzienser mit einem Hund gleichgesetzt wird.
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Schnickmann, H. (2017). Von Kötern, Jägern und Statussymbolen. In: Burzan, N., Hitzler, R. (eds) Auf den Hund gekommen. Erlebniswelten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13740-3_4
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