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Formen von Bürgerbeteiligung im Vergleich

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Bürger und Beteiligung in der Demokratie

Part of the book series: Grundwissen Politik ((GPOL))

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Zusammenfassung

Moderne Demokratien räumen ihren Bürgern gleiche Beteiligungsrechte ein. Zumindest theoretisch hat jeder Bürger die Möglichkeit, für seine Interessen einzutreten und über verschiedene Wege auf die Entscheidungen im politischen System Einfluss zu nehmen. Auch wenn formell keine Benachteiligung oder Einschränkung der Möglichkeit besteht, sich politisch einzubringen, ist die faktische ungleiche Inanspruchnahme der Beteiligungsmöglichkeiten problematisch. Das normative Ideal der Demokratie geht über die formale Gleichheit hinaus und fordert eine gleiche Berücksichtigung der Interessen aller Bürger Dazu ist es erforderlich, dass alle Interessen artikuliert werden und politische Partizipation durch die Bürger faktisch stattfindet. Auch Dahl formuliert mit dem Kriterium der effektiven Partizipation den Anspruch, nicht nur formal, sondern tatsächlich gleicher Einflussmöglichkeiten. In diesem Kapitel vergleichen wir anhand aktueller Daten, welche Unterschiede in der tatsächlichen Nutzung verschiedener Beteiligungsformen bestehen. Im zweiten Schritt wird dann untersucht, ob und wie sich der Einfluss von (soziökonomischen) Ressourcen auf das Partizipationsverhalten zwischen den Beteiligungsformen unterscheidet.

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Notes

  1. 1.

    Auch wenn die sozialen Faktoren vermittelt über individuelle Merkmale und politische Einstellungen auf das Partizipationsverhalten wirken (vgl. Falter 1972).

  2. 2.

    Zumindest wenn man von einem elitistischen Demokratieverständnis absieht.

  3. 3.

    Diese Forderung lässt sich nicht aus der Forderung nach gleicher Berücksichtigung der Interessen ableiten. Allerdings wollen wir diesen Punkt erwähnen, da er häufig politisch falsch verstanden wird oder werden will. Dennoch kann die Forderung nach substanzieller Gleichheit ein politisches Programm sein.

  4. 4.

    Zumindest den Ausschnitt der Wirklichkeit, den wir über die Daten gemessen haben.

  5. 5.

    Genauer bezieht sich die Grundwahrscheinlichkeit auf durchschnittliche Frauen ohne Kirchen- oder Gewerkschaftsmitgliedschaft, die nicht in Vereinen mitarbeiten. In den Modellen wurden alle unabhängigen Variablen um den Mittelwert zentriert, ausgenommen die dichotomen Variablen Geschlecht (männlich = 1), Kirchenmitgliedschaft (ja = 1), Gewerkschaftsmitgliedschaft (ja = 1) und Mitarbeit in Vereinen und Organisationen (ja = 1). Für diese dichotomen Variablen, die keinen Mittelwert besitzen, gibt die Grundwahrscheinlichkeit den Wert an, der für Befragte geschätzt wird, die die Merkmale nicht aufweisen, also den Wert 0 haben. Nach einer Transformation, lässt sich die Konstante (a) daher als die geschätzte Wahrscheinlichkeit für die Nutzung der jeweiligen Partizipationsform interpretieren: \( p \, = \, \exp (a)/(\exp (a) \, + \, 1) \).

  6. 6.

    Oder für die dichotomen Variablen, dass das Merkmal vorliegt (Merkmal=1).

  7. 7.

    Technisch wird die Regressionskonstante exponenziert, so dass man das Chancenverhältnis von Beteiligung zu Nicht-Beteiligung erhält. Danach für jede unabhängige Variable der Regressionskoeffizient (das Logit) mit der minimalen bzw. maximalen Merkmalsausprägung multipliziert, das resultierende Produkt exponenziert und mit dem zu Beginn berechneten Chancenverhältnis der Grundwahrscheinlichkeit multipliziert. Abschließend wird das resultierende Chancenverhältnis für die jeweilige maximale Ausprägung und minimale Ausprägung der einzelnen Variablen mit der in der Vorhergehenden Fußnote beschriebenen Formel in Wahrscheinlichkeiten umgerechnet.

  8. 8.

    Bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von fünf Prozent.

  9. 9.

    Beim Vergleich der Abbildungen ist auf die unterschiedliche Skalierung der Y-Achse zu achten.

Weiterführende Literatur

  • Brady, Henry E.; Verba, Sidney; Schlozman, Kay Lehman (1995): Beyond SES: A Resource Model of Political Participation. In: The American Political Science Review 89 (2), S. 271–294.

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  • Dahl, Robert A. (1998): On democracy. New Haven: Yale University Press.

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  • Schäfer, Armin; Schoen, Harald (2013): Mehr Demokratie, aber nur für wenige? Der Zielkonflikt zwischen mehr Beteiligung und politischer Gleichheit. In: Leviathan 41 (1), S. 94–120.

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  • Verba, Sidney; Schlozman, Kay Lehman; Brady, Henry E. (1995): Voice and equality. Civic voluntarism in American politics. Cambridge: Harvard University Press.

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Vetter, A., Remer-Bollow, U. (2017). Formen von Bürgerbeteiligung im Vergleich. In: Bürger und Beteiligung in der Demokratie. Grundwissen Politik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13722-9_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13722-9_13

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-13721-2

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