Zusammenfassung
Ein Fundamentalproblem der christlichen Theologie ist die (Un-)Vereinbarkeit von Herrschaft und Knechtschaft auf Erden mit der substantiellen Gleichheit einer jeden Christenseele vor Gott. Das Christentum führt die Herrschaft auf den Sündenfall zurück, bleibt aber uneins in ihrer Bewertung: Ob Herrschaft eine (unverdiente) Gottesgabe zur Eindämmung der schlimmsten Folgen des Sündenfalls oder selbst als eine der schlimmsten, aber verdienten Ausgeburten des paradiesischen Ungehorsams, ob sie Gnadenakt oder Strafe des allmächtigen Herren ist, blieb umstritten. Augustinus hat dieser Frage geschichtsphilosophischen Ausdruck verliehen, Thomas von Aquin die Politik im Heilsgeschehen aufgewertet und Luther einer Säkularisierung von Herrschaft zugearbeitet, deren Dialektik sich in seinem Werk reflektiert.
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Wallat, H. (2017). Die christliche Variante. In: Kritik der politischen Philosophie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13707-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13707-6_2
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