Zusammenfassung
In stationären Pflegeeinrichtungen spielt die zunehmende Polymedikation der Bewohner und das damit verbundene Risiko von unerwünschten Arzneimittelereignissen eine immer wichtiger werdende Rolle. Häufig entstehen solche Ereignisse aus vermeidbaren Fehlern im Medikationsprozess. Sie gefährden die Patientensicherheit und verursachen hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Digitale Instrumente zur Strukturierung und Unterstützung des Medikationsprozesses stellen eine vielversprechende Möglichkeit dar, um Risikofaktoren zu minimieren. Sie wecken Hoffnungen im Hinblick auf die Vermeidung von Fehlern im Medikationsprozess, die Steigerung der Patientensicherheit sowie die Schonung zeitlicher und finanzieller Ressourcen. Sie sollen sich damit letztlich positiv auf die Versorgungsqualität auswirken, Pflegekräfte entlasten und Kosten senken. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine nachhaltige Implementierung des Instruments bei allen beteiligten Akteuren. Fußend auf der Evaluation eines Medikamentenmanagementsystems in der Region Odenwaldkreis durch das Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS) werden nachfolgend Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Unterstützung der Medikamentengabe für Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen diskutiert. Dabei lassen sich einige der in der Literatur unterstellten Effekte durchaus nachweisen. Allerdings ergibt sich aus ihrer Anwendung auch eine Reihe von ethischen und betriebswirtschaftlichen Fragen. Letztere resultieren nicht zuletzt aus der erforderlichen Prozessreorganisation unter Beteiligung verschiedener Anspruchsgruppen.
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Heuberger, M., Vilain, M. (2017). Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung des Medikamentenmanagements in stationären Pflegeeinrichtungen. In: Pfannstiel, M., Krammer, S., Swoboda, W. (eds) Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheitswesen III. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13642-0_2
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