Zusammenfassung
Funktionale Äquivalente sind Lösungen, die dasselbe Problem auf je andere Weise lösen. Das von mir erschlossene Bezugsproblem der Illegalität sind unvereinbare, aber gleichermaßen zu erfüllende Erwartungen, die aus Formalisierungen resultieren. Als Äquivalent werden Schnelligkeit und Gleichzeitigkeit (z.B. Hochfrequenzhandel) vorgeschlagen, die genutzt werden können, um Verrechtlichungen zuvorzukommen, ohne dabei formale Erwartungen verletzen zu müssen. Ein zweites Äquivalent wäre Hybridität, die im Dreieck von Vertrag, Organisation und Netzwerk Formen bildet und zwar dann, wenn Organisationen mit unvereinbaren und unausweichlichen Erwartungen ihrer Umwelt konfrontiert werden. Auch mithilfe von Regimekommunikation kann formal Unvereinbares vereinbart werden und zwar durch das Zusammenziehen von Uneinheitlichem, sofern dies beherrschbar und legitim erscheint und Unterstützung dafür mobilisiert werden kann. Regimekommunikation eignet sich jedoch auch als Legitimitätsbeschaffer und zur Reflexion von Illegalität. Für nicht formalisierbare Systeme wie Familien und für Nahkommunikation kommt Double Bind Kommunikation in Betracht. Sie löst die Unvereinbarkeitsparadoxie durch Zuschreibung von Selbst-Schuld und durch Doppel- und Mehrfachbindungen von Personen.
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Reiter, U. (2016). Funktionale Äquivalente für Illegalität. In: Illegalität. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13496-9_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13496-9_14
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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