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Erikson: Die psychosoziale Entwicklung der Identität und die Integration von Grundhaltungen

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Sozialisation

Part of the book series: Studientexte zur Soziologie ((STSO))

Zusammenfassung

Erik H. Erikson (1902–1994) ging nach seiner Ausbildung bei Anna Freud in Wien in die USA und wurde dort einer der bedeutendsten sozialwissenschaftlich ausgerichteten Psychoanalytiker. Im Zentrum seines Werkes steht eine Identitätstheorie, die er in vielen Facetten in seinem breiten Oeuvre und in zahlreichen öffentlichen Vorträgen vorgestellt hat und die die psychologische und soziologische Diskussion weltweit beeinflusst hat. Wir stellen sie vor, nehmen dabei aber eine bestimmte Perspektive ein: Wir lesen aus ihr nämlich auch eine Sozialisationstheorie heraus. Um es vorwegzunehmen: Erikson überwindet die Engführung der Psychoanalyse, nach der die Persönlichkeit durch die Triebentwicklung in der frühen Kindheit mehr oder weniger festgelegt ist, und deckt mit seiner psychosozialen Entwicklungstheorie „ego’s roots in social organization“ (Erikson 1950a, S. 15) auf. Das Individuum steht von der frühen Kindheit an in einer ständigen Wechselwirkung mit konkreten Anderen und sieht sich lebenslang mit kulturellen Werten und sozialen Regeln, typischen Erwartungen und neuen Möglichkeiten konfrontiert. Welche Identität – hier verstanden als die Vorstellung des Individuums von sich und seiner Stellung in der Gesellschaft – es im Laufe seines Lebens jeweils ausbildet, hängt davon ab, welche sozialen Erfahrungen es macht und wie es mit sozialen Erwartungen umgeht. Eriksons psychosoziale Entwicklungstheorie ist wie ein Plan der lebenslangen Arbeit an der Identität. Im Hintergrund dieser Identitätsarbeit entfaltet sich ein ebensolcher Plan der Sozialisation des Individuums durch die Gesellschaft und der Selbstsozialisation des Individuums gegenüber dieser Gesellschaft.

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Abels, H., König, A. (2016). Erikson: Die psychosoziale Entwicklung der Identität und die Integration von Grundhaltungen. In: Sozialisation. Studientexte zur Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13229-3_11

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  • Print ISBN: 978-3-658-13228-6

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