Zusammenfassung
Die Diskussionen über den Kostendruck in den Krankenhäusern haben das Thema der Prozesskostenrechnung in der letzten Zeit immer weiter in den Fokus gerückt.
Hintergrund ist, dass das deutsche Gesundheitssystem mit zahlreichen Reformen konfrontiert wurde. Eine veränderte Rahmenbedingung war die Einführung des neuen Vergütungssystems im Jahr 2003/2004. Wo früher die Ökonomisierung im Gesundheitssektor noch wenig im Vordergrund stand, wird dies seit der Einführung der DRGs von allen Akteuren im Gesundheitswesen verlangt. Zudem kam es durch den Fortschritt in der Medizin, die Reduzierung der Verweildauer und die demographische Entwicklung zu einer erhöhten Leistungsdichte in den Krankenhäusern.
Auf dieses Problem haben viele Krankenhäuser mit Kostensenkungsmaßnahmen, wie z. B. Personalabbau oder Outsourcing von indirekten Abteilungen, reagiert. Diese Handlungen sind weitestgehend ausgeschöpft, sodass weitere Lösungsansätze notwendig werden.
Darüber hinaus sind Krankenhäuser durch die Zunahme des Variantenreichtums geprägt. Im Krankenhaus herrscht eine Prozesskomplexität, weil für die Behandlung eines Patienten viele verschiedene Prozessschritte ausgeführt werden müssen. Daran sind verschiedene Abteilungen und mehrere Mitarbeiter beteiligt, was eine verbesserte Organisation und ein verstärktes Schnittstellenmanagement erforderlich macht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Vgl. Zapp und Dorenkamp (2002, S. 4).
- 2.
Anmerkung: Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.
- 3.
Vgl. Zapp und Dorenkamp (2002, S. 5).
- 4.
Vgl. Zapp und Dorenkamp (2002, S. 4 f.).
- 5.
Vgl. Greiling (2007, S. 109).
- 6.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 496 f.).
- 7.
- 8.
Vgl. Horváth (2011, S. 497).
- 9.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 497).
- 10.
Vgl. Reckenfelderbäumer (1994, S. 23).
- 11.
Vgl. Kellerhoff (2014, S. 36).
- 12.
Vgl. Reckenfelderbäumer (1994, S. 18).
- 13.
Vgl. Horváth (2011, S. 482).
- 14.
Vgl. Horváth (2011, S. 483).
- 15.
Vgl. Reckenfelderbäumer (1994, S. 21).
- 16.
Vgl. Horváth (2011, S. 483).
- 17.
Anmerkung: Der Begriff geht zurück auf W. Zapp (2016, S. 20) wo die Kosten‑, Leistungs‑, Erlös‐ und Ergebnisrechnung mit dem Akronym erläutert wird.
- 18.
Vgl. Greiling (2002, S. 467).
- 19.
Vgl. Zapp (2008, S. 438 ff.).
- 20.
Vgl. Zapp und Oswald (2009, S. 36).
- 21.
Vgl. InEK Kalkulationshandbuch (2007, S. 20).
- 22.
Vgl. Greiling und Thomas (2002, S. 28).
- 23.
Vgl. Zapp (2008, S. 438).
- 24.
Vgl. Greiling (2002, S. 467).
- 25.
Anmerkung: Bei der Zuschlagskalkulation werden für die Verrechnung der Gemeinkosten Zuschlagssätze gebildet, je nach Kalkulationsgenauigkeit für die gesamten Gemeinkosten oder für die Gemeinkosten z. B. einer Kostenstelle. Als Zuschlagsgrundlage dienen die Kostenträgereinzelkosten. Vgl. Zapp und Oswald (2009, S. 103).
- 26.
Vgl. Schmidt‐Rettig und Böhning (1999, S. 121 f.).
- 27.
Vgl. Horváth (2011, S. 490 u. 494).
- 28.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 497).
- 29.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 514 ff.).
- 30.
Vgl. Keun und Prott (2008, S. 257).
- 31.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 498).
- 32.
Anmerkung: Die Werte der folgenden Berechnung sind beispielhaft gewählt und entsprechen somit nicht der Realität.
- 33.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 500 ff.). Anmerkung: Allerdings muss nicht unbedingt eine Prozesshierarchie gebildet werden. Tätigkeiten können auch als Prozessbausteine abgebildet werden. Diese werden definiert als abgrenzbarer Teil eines Prozesses mit dem Ziel, einen Behandlungspfad zu entwickeln. Einzelne Bausteine können somit auf andere DRGs übertragen werden, wenn die Tätigkeiten identisch sind, wie z. B. die Aufnahme von elektiven Patienten. Vgl. Kothe‐Zimmermann (2006, S. 88).
- 34.
Vgl. Graummann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 525 ff.).
- 35.
Anmerkung: Die Prozesskostenrechnung kann auch als Teilkostenrechnung konzipiert werden, d. h. es werden nur Kosten verrechnet, die direkt dem Behandlungsfall zugerechnet werden können (prozessvariable Kosten). Vgl. Kothe‐Zimmermann (2006, S. 65).
- 36.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 503 f.).
- 37.
Anmerkung: Hier kann auch differenzierter vorgegangen werden und eine Unterscheidung zwischen den Qualifikationen in den einzelnen Dienstarten vorgenommen werden. Vgl. Kothe‐Zimmermann (2006, S. 93).
- 38.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 508).
- 39.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 518).
- 40.
Anmerkung: Für die einzelnen Tätigkeiten können Wahrscheinlichkeiten der Durchführung hinterlegt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit Wahrscheinlichkeitswerten zwischen den Qualifikationen der verschiedenen Mitarbeiter zu unterscheiden. Beide können durch Prozentsätze abgebildet werden. Somit existieren für jede Handlung die Angabe, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie stattfindet, wie viele Mitarbeiter beteiligt sind und welche Qualifikation sie haben, wie viele Minuten dafür benötigt und welche Materialien verbraucht werden. Vgl. Kothe‐Zimmermann (2006, S. 92 ff.). Für die Berechnung wird der Prozentsatz der Wahrscheinlichkeit der Qualifikation multipliziert mit dem Minutenwert der Tätigkeit, um die Minuten für die einzelnen Berufsgruppen aufzuteilen. Der Minutenwert für die jeweilige Qualifikation wird im Anschluss mit dem Personalkostenfaktor multipliziert. Somit ergeben sich die Kosten für die an der Tätigkeit beteiligten Vollkräfte je Qualifikation. Außerdem werden die Materialkosten zu den Personalkosten addiert. In einem letzten Schritt wird die Wahrscheinlichkeit, ob eine Tätigkeit durchgeführt wird, berücksichtigt. Vgl. Kothe‐Zimmermann (2006, S. 96 f.).
- 41.
Anmerkung: Die Kosten können nicht den Erlösen der DRG I05A gegenübergestellt werden, da es sich hier lediglich um die Kosten für den OP handelt. Die Erlöse der DRG umfassen die Kosten von der Aufnahme bis zur Entlassung.
- 42.
Vgl. Zapp (2008, S. 442 ff.).
- 43.
PPR steht für Pflege‐Personal‐Regelung und teilt Patienten nach ihrem Pflegeaufwand anhand von Normminutenwerten in neun verschiedene Kategorien ein, die sich aus der allgemeinen Pflege (Grundpflege, A1–A3) und der speziellen Pflege (Behandlungspflege, S1–S3) ableiten. Vgl. Peil (2008, S. 313).
- 44.
Vgl. Institut für Entgeltsysteme im Krankenhaus (2007, S. 127 ff.).
- 45.
Vgl. Zapp (2008, S. 443).
- 46.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 518).
- 47.
Vgl. Kothe‐Zimmermann (2006, S. 62).
- 48.
Vgl. Horváth (2011, S. 494).
- 49.
Vgl. Schmidt‐Rettig und Böhning (1999, S. 134 f.).
- 50.
Vgl. Schmidt‐Rettig und Böhning (1999, S. 133).
- 51.
Vgl. Zapp (2008, S. 464).
- 52.
Vgl. Greiling (2007, S. 110).
- 53.
Vgl. Zapp (2008, S. 464).
- 54.
Vgl. Zapp (2010, S. 37f.).
- 55.
Vgl. Greiling (2008, S. 117).
- 56.
Vgl. Graumann (2014, S. 518).
- 57.
Vgl. Reckenfelderbäumer (1994, S. 187).
- 58.
Vgl. Greiling (2008, S. 116).
- 59.
Vgl. Greiling (2008, S. 116 f.).
- 60.
Vgl. Kothe‐Zimmermann (2006, S. 92).
- 61.
Zapp und Dorenkamp (2002, S. 34).
- 62.
Vgl. Greiling und Osygus (2014, S. 30).
- 63.
Vgl. Graumann und Schmidt‐Graumann (2011, S. 533).
- 64.
Vgl. Greiling und Osygus (2014, S. 33).
- 65.
Vgl. Greiling und Osygus (2014, S. 69).
- 66.
Vgl. Greiling und Osygus (2014, S. 33 ff.).
Literatur
Graumann M (2014) Controlling. Begriff, Elemente, Methoden und Schnittstellen, 4. Aufl. NWB, Herne
Graumann M, Schmidt-Graumann A (2011) Rechnungslegung und Finanzierung der Krankenhäuser. Leitfaden für Rechnungslegung, Beratung und Prüfung, 2. Aufl. NWB, Herne
Greiling M (2002) Prozesskostenrechnung im Krankenhaus – Instrument und Umsetzung zur Kalkulation von DRGs. Das Krankenh 06/2002:467–469
Greiling M (2007) Patientenbehandlungspfade optimieren – Prozessmanagement im Krankenhaus. Baumann Fachverlage, Kulmbach
Greiling M (2008) Prozesscontrolling im Krankenhaus. Steuerung von Abläufen mit Hilfe des Reportings. Kulmbach, Baumann Fachverlage
Greiling M, Osygus M (2014) Prozessmanagement. Der Pfad- und Prozesskostenmanager für die Patientenversorgung. Mediengruppe Oberfranken, Kulmbach
Greiling M, Thomas F (2002) Prozessorientierung im Krankenhaus. Die Einführung der Prozesskostenrechnung als Grundlage zur Kalkulation der DRGs Bd. 9. Deutsche Krankenhaus Verlagsgesellschaft, Düsseldorf
Horváth P (2011) Controlling, 12. Aufl. Vahlen, München
Institut für Entgeltsysteme im Krankenhaus (2007) Kalkulation von Fallkosten. Handbuch zur Anwendung in Krankenhäusern. Version 3.0. Deutsche Krankenhaus-Verlagsgesellschaft, Düsseldorf
Kellerhoff F (2014) Was kostet eine Patientenbehandlung wirklich? Von der Prozessanalyse über die Prozesskostenrechnung zum Prozessmanagement im Krankenhaus. LIT, Münster
Keun F, Prott R (2008) Einführung in die Krankenhaus-Kostenrechnung. Anpassung an neue Rahmenbedingungen, 7. Aufl. Gabler, Wiesbaden
Kothe-Zimmermann H (2006) Prozesskostenrechnung und Prozessoptimierung im Krankenhaus. Eine Praxisanleitung in sieben Schritten. Kohlhammer, Stuttgart
Peil E (2008) Pflege – Grundlegende Aspekte der Pflegeleistung. In: Eichhorn S, Schmidt-Rettig B (Hrsg) Krankenhaus-Managementlehre. Theorie und Praxis eines integrierten Konzepts. Kohlhammer, Stuttgart, S 311–319
Reckenfelderbäumer M (1994) Entwicklungsstand und Perspektiven der Prozeßkostenrechnung. Gabler, Wiesbaden
Schmidt-Rettig B, Böhning F (1999) Bedeutung und Konzeption einer Prozeßkostenrechnung im Krankenhaus. In: Eichhorn S, Schmidt-Rettig B (Hrsg) Profitcenter und Prozeßorientierung: Optimierung on Budget, Arbeitsprozessen und Qualität. Kohlhammer, Stuttgart, S 121–145
Zapp W (Hrsg) (2002) Prozessgestaltung im Krankenhaus. Economica, Heidelberg
Zapp W (2008) Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen. In: Eichhorn S, Schmidt-Rettig B (Hrsg) Krankenhaus-Managementlehre. Theorie und Praxis eines integrierten Konzepts. Kohlhammer, Stuttgart, S 427–476
Zapp W, Oswald J, Karsten E (2010) Kennzahlen und Kennzahlensysteme im Krankenhaus – Empirische Erkenntnisse zum Status Quo der Kennzahlenpraxis in Niedersächsischen Krankenhäusern. In: Zapp W (Hrsg) Kennzahlen im Krankenhaus. Eul Verlag, Lohmar-Köln, S 1–66
Zapp W (2016) Kosten-, Leistungs-, Erlös- und Ergebnisrechnung im Krankenhaus (KLEE-Rechnung), 2. Aufl. Baumann Fachverlage, Kulmbach
Zapp W, Dorenkamp A (2002) Anwendungsorientierte Prozessgestaltung im Krankenaus – Bericht über ein Forschungsprojekt. In: Zapp W (Hrsg) Prozessgestaltung im Krankenhaus. Economica, Heidelberg, S 4–134
Zapp W, Oswald J (2009) Controlling-Instrumente für Krankenhäuser. Kohlhammer, Stuttgart
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Hönig, C., Lange, J. (2017). Die Prozesskostenrechnung als Controllinginstrument. In: Zapp, W., Ahrens, J. (eds) Von der Prozess-Analyse zum Prozess-Controlling. Controlling im Krankenhaus. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13171-5_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-13171-5_4
Published:
Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-13170-8
Online ISBN: 978-3-658-13171-5
eBook Packages: Business and Economics (German Language)