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Fußballfans: Inszenierungen außeralltäglicher Männlichkeit

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Book cover Sport & Gender – (inter)nationale sportsoziologische Geschlechterforschung

Part of the book series: Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 59))

Zusammenfassung

Nicht nur der Fußball, der Sport generell ist eine „Männerdomäne“. In gesteigertem Maße trifft dies auf den Fußball zu. Die männlich geprägte Geschlechterordnung des Fußballs ist freilich keine dem Fußball per se inhärente Eigenschaft.

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Notes

  1. 1.

    Die männliche Konnotation des Fußballs ‚vermännlicht‘ gleichsam die auf den Rängen und dem Feld gezeigten Emotionen. Enger Körperkontakt beim Torjubel und Weinen im Angesicht der Niederlage gelten in diesem Rahmen nicht als unmännlich; die innige Umarmung wird nicht als Hinweis auf eine homosexuelle Orientierung, das Weinen nicht als ‚weibisch‘ wahrgenommen.

  2. 2.

    Allerdings gibt es auch einige reine Frauenfanklubs, die u. a. einen ironisierenden und subversiven Umgang mit dem Sexismus betreiben, indem sie die Klischees aufgreifen und durch eine offensive Umrahmung in Frage stellen (Sülzle 2011, S. 344 f.).

  3. 3.

    Allerdings findet Hooligangewalt in wachsendem Maße außerhalb der Stadien statt und entkoppelt sich zudem mehr und mehr vom Fußball (Ferchhoff 2011, S. 219 f.; Spaaij 2008, S. 383).

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Meuser, M. (2017). Fußballfans: Inszenierungen außeralltäglicher Männlichkeit. In: Sobiech, G., Günter, S. (eds) Sport & Gender – (inter)nationale sportsoziologische Geschlechterforschung. Geschlecht und Gesellschaft, vol 59. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13098-5_13

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