Zusammenfassung
Die Psychologie allgemein und die Sozialpsychologie im Besonderen ist durch den Verzicht auf die analytische Durchdringung konkreter gesellschaftlicher und kultureller Phänomene in eine Eiswüste inhaltsleerer Abstraktionen geraten. So hat sie zu den existentiellen Problemen unserer Zivilisation nichts zu sagen bzw. oft nur das Kategoriengeklimper inhaltsleerer Variablen. Das Subjekt wird theoretisch als informationsverarbeitendes Wesen nach dem Funktionsprinzipien eines Computers modelliert. Die „instrumentelle Vernunft“ hat damit auch in der Theorienbildung der Psychologie ihren Siegeszug angetreten. Hinzu kommt die implizite Verpflichtung auf eine Integrationsmechanik, die in denkbar verschiedensten begrifflichen Verkleidungen als Hauptstrom sozialpsychologischer Theorienbildung die Landschaft theoretisch beherrscht. Sie geht von einer gelungenen Versöhnung individueller Ansprüche und gesellschaftlicher Anforderungen aus.
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Keupp, H. (2016). Orientierungspunkte für eine soziale Sozialpsychologie – Für eine Wiedergewinnung gesellschaftsgeschichtlicher Reflexivität. In: Reflexive Sozialpsychologie. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12932-3_4
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