Zusammenfassung
Lange Zeit kennzeichneten Statuserhalt, Aufstiegsmöglichkeiten und soziale Sicherheit die gesellschaftliche Mitte in Deutschland. So ist für Angehörige dieser Schicht auch prägend, dass sie bei einer eher günstigen (Markt-)Lage bemüht sind, Kapital sowie Status moderat zu steigern, während bei ungünstigeren Voraussetzungen zumindest der Statuserhalt erreicht werden soll (hier: Werterhalt des ökonomischen und kulturellen Kapitals) (Schimank et al. 2014). In den letzten Jahren haben jedoch soziale Wandlungsprozesse ein solches Bestreben zunehmend erschwert: Veränderungen in der Gesellschaft, wie die zunehmende Deregulierung des Arbeitsmarktes, Wandel von Qualifikationsanforderungen und der Umbau des Wohlfahrtsstaates, führen nicht zwangsläufig zu einem sozialen Abstieg, aber intergenerationaler Statuserhalt ist auch keine Selbstverständlichkeit mehr (Schimank et al. 2014; Burzan et al. 2014; Burzan/Kohrs 2012; Schöneck et al. 2011; ISG 2011).
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Literatur
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Kohrs, S. (2016). Krisenzeiten und Statuserhalt in der Mittelschicht. In: Burzan, N., Hitzler, R., Kirschner, H. (eds) Materiale Analysen. Erlebniswelten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12614-8_9
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