Zusammenfassung
Die Gleichzeitigkeit von Wandel und Kontinuität ist ein Grundcharakteristikum gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse. Für die Geschlechterverhältnisse wird dies exemplarisch anhand der Felder der Erwerbsarbeit und der Familie verdeutlicht. Der Dualismus von Wandel und Kontinuität stellt sich für die gegenwärtigen Geschlechterverhältnisse als eine Vielzahl von Gegenläufigkeiten dar. Diese „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ ist eine wesentliche Triebkraft sozialen Wandels. Die gegenläufigen Tendenzen im Bereich der Geschlechterverhältnisse sind eine für moderne Gesellschaften typische Konstellation.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Aulenbacher, Brigitte, Birgit Riegraf, und Susanne Völker. 2015. Feministische Kapitalismuskritik. Einstiege in bedeutende Forschungsfelder. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Badinter, Elisabeth. 2010. Der Konflikt: Die Frau und die Mutter, 2. Aufl. München: Beck.
Beck, Ulrich, und Elisabeth Beck-Gernsheim. 1990. Das ganz normale Chaos der Liebe. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Bourdieu, Pierre. 1987. Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Brose, Hans-Georg. 2010. Das Gleichzeitige ist ungleichzeitig. Über den Umgang mit einer Paradoxie und die Transformation der Zeit. In Unsichere Zeiten, Hrsg. Hans-Georg Soeffner, 547–562. Wiesbaden: Springer VS.
Buschmeyer, Anna. 2013. Zwischen Vorbild und Verdacht. Wie Männer im Erzieherberuf Männlichkeit konstruieren. Wiesbaden: Springer VS.
Eder, Klaus. 1995. Die Institutionalisierung sozialer Bewegungen. Zur Beschleunigung von Wandlungsprozessen in fortgeschrittenen Industriegesellschaften. In Sozialer Wandel. Modellbildung und theoretische Ansätze, Hrsg. Müller Hans-Peter und Schmid Michael, 267–290. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Frey, Michael, Hasko Hüning, und Hildegard Maria Nickel. 2004. Entgrenzung, Vermarktlichung und Subjektivierung – Formwandel von Arbeit und betriebliche Geschlechterverhältnisse. In Bulletin Texte, Nr. 27: Wandel von Arbeit und betrieblichen Geschlechterverhältnissen, Hrsg. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, 1–15. Berlin: Humboldt-Universität.
Giddens, Anthony. 1995. Strukturation und sozialer Wandel. In Sozialer Wandel. Modellbildung und theoretische Ansätze, Hrsg. Hans-Peter Müller und Michael Schmid, 151–191. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Halford, Susan. 2006. Collapsing the boundaries? Fatherhood, organization and home-working. Gender, Work and Organization 13:383–402.
Jurczyk, Karin, und Josefine Klinkhardt. 2014. Vater, Mutter, Kind? Acht Trends in Familien, die Politik heute kennen sollte. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
Kahlert, Heike. 2015. Dis/Kontinuitäten der Geschlechterverhältnisse in der Moderne. Skizzen zu Anthony Giddens’ Verbindung von Gesellschaftstheorie und Genderforschung. In Zeitgenössische Gesellschaftstheorien und Genderforschung, Hrsg. Heike Kahlert und Christine Weinbach, 2. Aufl., 57–80. Wiesbaden: Springer VS.
König, Tomke. 2012. Familie heißt Arbeit teilen. Transformationen der symbolischen Geschlechterordnung. Konstanz: UVK.
Koppetsch, Cornelia, und Sarah Speck. 2015. Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist. Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten. Berlin: Suhrkamp.
Lenz, Ilse. 2014. Geschlechter in Bewegung? In 40 Jahre Feministische Debatten. Resümee und Ausblick, Hrsg. Barbara Rendtorff, Birgit Riegraf und Claudia Mahs, 12–30. Weinheim/Basel: Juventa.
Link, Jürgen. 1999. Wenn das Kügelchen fällt und das Auto rollt. Zum Anteil des Normalismus an der Identitätsproblematik in der Moderne. In Identität und Moderne, Hrsg. Herbert Willem und Alois Hahn, 164–179. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Meuser, Michael. 2016. Entgrenzungen von Erwerbsarbeit und Familie: Neubestimmung der Position des Mannes in der Familie? In Männlichkeiten und der Strukturwandel von Erwerbsarbeit in globalisierten Gesellschaften. Diagnosen und Perspektiven, Hrsg. Diana Lengersdorf und Michael Meuser, 159–179. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.
Müller, Hans-Peter und Michael Schmid. 1995. Paradigm Lost? Von der Theorie sozialen Wandels zur Theorie dynamischer Systeme. In Sozialer Wandel. Modellbildung und theoretische Ansätze, Hrsg. Hans-Peter Müller und Michael Schmid, 9–55. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Neumann, Benjamin, und Michael Meuser. 2017. Changing fatherhood? Significance of parental leave in work organizations and couples’. In Fathers in work organizations. Inequalities and capabilities, rationalities and politics, Hrsg. Brigitte Liebig und Mechtild Oechsle, 83–102. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
Pasero, Ursula. 2010. Systemtheorie: Perspektiven in der Genderforschung. In Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung, Theorie, Methoden, Empirie, Hrsg. Ruth Becker und Beate Kortendiek, 3., erw. Aufl., 252–256. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Peuckert, Rüdiger. 2012. Familienformen im sozialen Wandel, 8. Aufl. Wiesbaden: Springer VS.
Rendtorff, Barbara. 2015. Betonen – Ignorieren – Gegensteuern? Zum pädagogischen Umgang mit Geschlechtstypiken. In Betonen – Ignorieren – Gegensteuern? Zum pädagogischen Umgang mit Geschlechtstypiken, Hrsg. Claudia Mahs, Barbara Renstorff und Anne-Dorothee Wahrmuth, 11–24. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.
Riegraf, Birgit. 2010. Konstruktion von Geschlecht. In Soziologische Geschlechterforschung, Hrsg. Brigitte Aulenbacher, Michael Meuser und Birgit Riegraf, 59–77. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Scholz, Sylka. 2005. „Der Mann als der große Ernährer der Familie, das ist in den Köpfen nicht so drin“ – Identitätskonstruktionen ostdeutscher Männer. In Irritation Ostdeutschland. Geschlechterverhältnisse seit der Wende, Hrsg. Eva Schäfer, Ina Dietzsch, Petra Drauschke, Iris Peinl, Virginia Penrose, Sylka Scholz und Susanne Völker, 135–147. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Spurk, Jan. 2004. Simultaneity within non-simultaneity. Continuity, rupture, emergence – On the temporal dynamic of social formation. Time & Society 13:41–49.
Statistisches Bundesamt. 2016. Statistisches Jahrbuch 2016. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt.
Stürzer, Monika, Henrike Roisch, Anette Hunze, und Waltraud Cornelißen. 2003. Geschlechterverhältnisse in der Schule. Opladen: Leske + Budrich.
Walgenbach, Katharina. 2015. Geschlecht in gesellschaftlichen Transformationsprozessen. In Geschlecht in gesellschaftlichen Transformationsprozessen, Hrsg. Katharina Walgenbach und Anna Stach, 21–50. Opladen: Verlag Barbara Budrich.
Wetterer, Angelika. 1993. Professionalisierung und Geschlechterhierarchie. Vom kollektiven Frauenausschluß zur Integration mit beschränkten Möglichkeiten. Kassel: Jenior.
Wetterer, Angelika. 2003. Rhetorische Modernisierung: Das Verschwinden der Ungleichheit aus dem zeitgenössischen Differenzwissen. In Gudrun-Axeli Knapp und Angelika Wetterer, Hrsg. Achsen der Differenz, 286–319. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2019 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Meuser, M. (2019). Wandel – Kontinuität: Entwicklungsdynamiken im Geschlechterverhältnis. In: Kortendiek, B., Riegraf, B., Sabisch, K. (eds) Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Geschlecht und Gesellschaft, vol 65. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12496-0_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-12496-0_6
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-12495-3
Online ISBN: 978-3-658-12496-0
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)