Abstract
In diesem Beitrag wollen wir keine empirische Analyse zu ausgewählten Forschungsfragen vorlegen, sondern Reflexionen über das anstellen, was gemeinhin als Alterspolitik bezeichnet wird, und mit dem die Verantwortlichen und Beamteten doch zumindest beabsichtigen, für offenbare Fragen und Probleme Antworten und für Lösungen gangbare Wege zu bieten. Nachdem Alterspolitik vielfache Bereiche erfasst oder, nach einem zeitgemäßen Verständnis, erfassen sollte, versteht es sich von selbst, dass hier nur auf eine Auswahl an Themen eingegangen werden kann. An ihnen wird zu zeigen sein, dass einige Entwicklungen schon lange absehbar waren, die Reaktionen aber spät und zaudernd einsetzten, dass auf Probleme der zweiten Moderne mit institutionellen Mitteln der ersten Moderne reagiert wurde, und dass schließlich wichtige Maßnahmen und Veränderungen immer wieder in den Sog von anders gelagerten Interessen gerieten, was eine langfristige gesamtgesellschaftliche Folgenabschätzung bekanntermaßen erheblich erschwert. In manchen Entwicklungen ist die Alterspolitik geradezu altersblind.
Der Titel ist eine Anlehnung an Grillparzers Bruderzwist in Habsburg: „Das ist der Fluch von unserm edlen Haus: auf halben Wegen und zu halber Tat mit halben Mitteln zauderhaft zu streben.“
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Amann, A., Kolland, F. (2016). Auf halbem Weg zu halber Tat? – Mosaiksteine zu einer nachhinkenden Alterspolitik. In: Naegele, G., Olbermann, E., Kuhlmann, A. (eds) Teilhabe im Alter gestalten. Dortmunder Beiträge zur Sozialforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12484-7_29
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