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Erklärungsansätze des Dispositionseffektes

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Der Dispositionseffekt als relevantes Anlegerverhalten

Part of the book series: essentials ((ESSENT))

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Zusammenfassung

Der Dispositionseffekt ist das am besten empirisch dokumentierte Invesitionsphänomen (Grinblatt und Han; 2005, S. 18). Es beschreibt das Verhalten des Individuums, Gewinne eher, im Sinne von bevorzugt, zu realisieren als Verluste. Diese Verhaltenstendenz wurde erstmals systematisch durch Shefrin und Statman; 1985 beschrieben. Hierbei kommen sie zum Resultat, dass Investoren ihre Gewinner zu früh und ihre Verlierer zu spät verkaufen. In dieser Formulierung sahen viele die Börsenweisheit, Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen, um die Portfolioentwicklung zu verbessern, wissenschaftlich bestätigt. Dies wird und wurde insbesondere in der populär-wissenschaftlichen Literatur zu Anlagestrategien dankbar aufgenommen und kommuniziert. Jedoch beziehen sich Shefrin und Statman; 1985 mit der zeitlichen Angabe zu früh und zu spät nicht darauf, dass der Kurs des betrachteten Wertpapiers weiter gesunken respektive gestiegen wäre und in Antizipation dessen, es entsprechend ex-post besser gewesen wäre, die entsprechenden Wertpapiere eher zu verkaufen bzw. länger im Bestand zu halten. Sie stützen sich in ihrer Arbeit auf das formale Modell von Constantinides; 1984, in dem unter Berücksichtigung von Steuern die optimalen Zeitpunkte zur Realisation von Gewinnen und Verlusten hergeleitet werden (Shefrin und Statman; 1985, S. 778).

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Notes

  1. 1.

    Gewinner bezeichnet ein Wertpapier, dessen Preis/Wert seit Erwerb gestiegen ist. Bei einer Veräußerung zum aktuellen Wert würde der Investor einen Gewinn realisieren. In der Folge wird ein solches Wertpapier als Gewinner bzw. gewinnbringendes Wertpapier bezeichnet.

  2. 2.

    Verlierer bezeichnet ein Wertpapiere, dessen Preis/Wert seit Erwerb gesunken ist. Bei einer Veräußerung zum aktuellen Wert würde der Investor einen Verlust realisieren. In der Folge wird ein solches Wertpapier als Verlierer bzw. verlustreiches Wertpapier bezeichnet.

  3. 3.

    Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit werden, wo immer möglich, geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet. Wo dies nicht möglich ist, wird die männliche Form verwendet. Die Aussagen beziehen sich gleichermaßen auf beide Geschlechter.

  4. 4.

    Vgl. § 43a Abs. 1 Einkommensteuergesetz.

  5. 5.

    Der Begriff rational bezieht sich nachfolgend stets auf rational im Sinne des neoklassischen Paradigmas.

  6. 6.

    Preisfolge: 35, 37, 39, 41, 43, 45

  7. 7.

    Änderungsfolge: +2, +2, +2, +2, +2, +2

  8. 8.

    Für Einblicke in die grundlegenden Züge des Mental Accounting siehe , sowie .

  9. 9.

    Arbeiten, die Prospect Theory und Mental Accounting explizit zu einem Framework vereinen, sind , und .

  10. 10.

    Die hiesige Darstellung der Prospect Theory ist eine gekürzte und angepasste Version der entsprechenden Ausführungen in .

  11. 11.

    Für eine detaillierte formale Darstellung der Gewichtungsfunktionen \(w^{-}(\cdot)\) und \(w^{+}(\cdot)\) siehe .

  12. 12.

    Grundlegende Aufsätze zu Escalation of Commitment sind sowie zum Entrapment.

  13. 13.

    Ein grundlegender Beitrag zu sunk cost ist . Schon früher begründet den Sunk Cost Effect mit Hilfe der Prospect Theory. Vgl. hierzu , S. 47–50.

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© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Haase, S. (2016). Erklärungsansätze des Dispositionseffektes. In: Der Dispositionseffekt als relevantes Anlegerverhalten. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12424-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-12424-3_2

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-12423-6

  • Online ISBN: 978-3-658-12424-3

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