Zusammenfassung
Die Salutogenese von Aaron Antonovsky geht davon aus, dass der Mensch mit seiner Geburt in den Fluss des Lebens gestoßen wird und er sich nicht aussuchen kann, wie die Beschaffenheit dieses Flusses an dieser biografisch-gesellschaftlichen Zeitstelle ist, ob er reißend oder kalt, oder behaglich und tragend ist. Die Aufgabe des Menschen besteht darin, ein guter Schwimmer im Strom des Lebens zu werden. Nimmt man dieses erläuternde Bild der Salutogenese, so sind die Fähigkeiten, das Leben zu bewältigen, das „Gefühl der Kohärenz“ und der eigene Gesundheitsstatus im Kontinuum des Gesundheit-Krankheit-Spektrums auch immer vom sozialen Status und dem sozialen Milieu abhängig, in das ein Mensch mit seiner Geburt eintritt. Wir haben uns nicht aussuchen können, ob wir die Welt in einer Kriegs- und Friedenszeit kennenlernen, wir in eine autoritäre Gesellschaft oder eine Konsumgesellschaft hineingeboren werden und der soziale Status unserer Herkunftsfamilie sozioökonomisch sicher oder prekär ist. Ein guter Schwimmer in der Konsumgesellschaft zu werden, ist heute mit der Aufgabe verbunden, nicht primär die Konsumimperative zu erfüllen, sondern eine gesunde und nachhaltige Lebensweise hervorzubringen, die im Weltmaßstab ökologisch verträglich ist.
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Bierhoff, B. (2016). Der salutogenetische Weg aus dem Überkonsum zum Postkonsumismus. In: Konsumismus. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12223-2_9
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