Zusammenfassung
Die aktuellen Diskurse zum "grau" oder "silbern" des Alters schwanken zwischen katastrophischen Prophetien und optimistischen Prognosen. Optimistisch klingen Überschriften wie ,,Die Zukunft ist silbern"-so in der SZ vom 04./05.02.2006- oder ,,Attraktives Alter", wie eine Serie heißt, in der Seniorinnen und Senioren der Alterskohorte 50plus als besonders attraktive Kunden für alle möglichen Märkte entdeckt werden. Häufiger waren bislang allerdings solche Kommentare, die vor allem ein demographisches Horrorszenario konstruieren, das dann mit düsteren Prognosen zu einem Generationenkrieg oder zu einem Zusammenbruch sozialstaatlicher Systeme verkoppelt wird. Gegenwärtig jagen uns Thesen vom "Clash of Generations" oder vom "biologischen und sozialen Terror der Altersangst" (so im Klappentext von Frank Schirrmachers (2004) ,,Das Methusalem-Komplott") Zukunftsängste ein oder es ist vom "demografischen Salto" die Rede, der die klassische "Bevölkerungspyramide" von einer "zerzausten Wettertanne" zum ,,kopflastigen Pilz" hat werden lassen (Barz et al. 2003, S. 113). Diese Szenarien, deren demographische Basis gar nicht bestritten werden soll, verbreiten aber eher Panik und Hilflosigkeit, als dass sie auf zentrale gesellschaftliche Veränderungsprozesse und deren Konsequenzen für die Lebensführung und die Identitätsarbeit im Alter hinweisen und daraufvorbereiten würden. Allerdings hat sich seit einiger Zeit ein ganz neuer Diskurs entfaltet. Unsauberer Satzbau. Vielleicht besser: Er sieht in der wachsenden Zahl von ,jungen Alten" eine wichtige gesellschaftliche Ressource: Sie sollen ermutigt werden, sich gesellschaftlich einzubringen, sich, zu engagieren und das eigene Älterwerden in die eigenen Hände zu nehmen.
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Keupp, H. (2016). Prävention durch einen realitätsorientierten Altersdiskurs. In: Pohlmann, S. (eds) Alter und Prävention. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11991-1_11
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