Zusammenfassung
Die Komplexität unserer Umwelt übersteigt bei weitem unsere kognitive Verarbeitungskapazität. Als Herbert Simon, Nobelpreisträger für Wirtschaft, den Begriff der Bounded Rationality einführte, hatte das Internet seine Wirkung noch nicht entfaltet, gesellschaftliche Systeme waren noch durch Marktgrenzen voneinander getrennt, die globalisierte und digitalisierte Wirtschaft existierte noch nicht. Aber gerade die hat die Komplexität im Organisationsgeschehen in völlig neue Höhen getrieben. Technologischer und sozialer Fortschritt sowie ökonomisches Wachstum gehen einher mit stetiger Komplexifizierung unseres Lebens. Die modernen Fortschrittsprinzipien Diversifikation, Spezifizierung und Individualisierung stellen immer höhere Anforderungen an die komplexitätsverarbeitenden Kapazitäten von Organisationen. Risiken von Fehlfunktionen wachsen, Bürokratien und Technokratien eskalieren, Kernkraftwerke laufen aus dem Ruder. Komplexität ist heute die Herausforderung im Management. Ihr Ausmaß hängt ab von der Anzahl und Verschiedenartigkeit der Elemente in einem System, der Beziehungen zwischen ihnen und der Veränderlichkeit der Elemente und Beziehungen. Wer damit virtuos umgehen kann, hat im Wettbewerb die besseren Überlebenschancen. Techniken zur Komplexitätsbewältigung stehen deshalb auf den Hitlisten von Führungskräfte-Entwicklungsprogrammen. Sie unterscheiden sich in Wirksamkeit und Nachhaltigkeit und können in verhaltensbasierte, methodenbasierte und strukturbasierte Techniken unterteilt werden.
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Notes
- 1.
Die Institutionen-Ökonomie untersucht systemspezifische Faktoren, ihre Bestimmungsgründe und Kostenwirkung. Informationen werden nicht wie in der Neoklassik als vollständig und symmetrisch, sondern als unvollkommen und asymmetrisch verteilt angenommen, basierend auf Eigeninteressen der Beteiligten. Zentrale Ansätzen der Institutionen-Ökonomie ist der Property-Rights-Ansatz, der Transaktionskostenansatz und der Principal-Agent-Ansatz (Schmid 2011).
- 2.
Das Group-Think-Phänomen setzt aufgrund eines irrationalen Strebens nach Einmütigkeit die realistische Abschätzung von Handlungsalternativen außer Kraft. Symptome sind z. B. die Illusion der (moralischen) Überlegenheit und die Ausgrenzung von „Abweichlern“ (Janis 1972).
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Kinne, P. (2016). Vielfalt, Komplexität und Produktivität. In: Diversity 4.0. essentials. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11942-3_4
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