Skip to main content

Schülergenossenschaft – ein frischer Weg zur inneren und äußeren Öffnung von Schule

  • Chapter
  • First Online:

Part of the book series: Sozialwirtschaft innovativ ((SWI))

Zusammenfassung

Modelle und Funktionsweisen von Schülergenossenschaften werden erläutert und die Ergebnisse von empirischen Untersuchungen zu deren Bildungsbeitrag werden vorgestellt. Hier interessieren insbesondere solche genossenschaftsspezifischen „Mehrwerte“, die im Governance-Modell, im Förderkonzept sowie in der nachgewiesenen Wirtschaftsweise liegen. Nicht nur arbeiten die Schülergenossenschaften tatsächlich genossenschaftlich, sie öffnen die Schulen zum lokalen Umfeld, unterstützen selbstläufige Lernprozesse und leisten so einen signifikanten Beitrag zur Entwicklung solcher Kompetenzen, die zum Übergang von der Schule zum Beruf, zur Alltagsbewältigung in den unterschiedlichsten Lebenswelten oder für ein nachhaltiges Verhalten im Wirtschaftsleben ebenso wie im bürgerschaftlichen Engagement beitragen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    So sieht beispielsweise das Niedersächsische Schulrecht (RdErl. d. MK vom 04.08.2004–32–81431; SVBl. Nr. 9/2004 S. 394; ber. SVBl. Nr. 12/2004 S. 536, Abschn. 4.4) schon seit 2004 in Schülerfirmen eine pädagogische Maßnahme zur Berufsorientierung. Das wird daran erkennbar, dass der Passus 4.4 zur Schülerfirma im Teil 4 angesiedelt ist, der mit „Berufsorientierende Maßnahmen“ überschrieben ist. Man kann daraus ableiten, dass die Schulpolitik Niedersachsens vertritt, dass Schülerfirmen in erster Linie der Berufsorientierung dienen sollen. Dass man die Schutzbedingungen des Schülerbetriebspraktikums auf die Schülerfirmen anwendet, bedeutet zwar rechtlich keine inhaltliche Festlegung. Der Usus in Niedersachsen allerdings zeigt, dass viele Haupt- und Förderschulen die Schülerfirma als geeignet dafür sehen, den Schülern die vorgesehenen 60 bis 80 Tage Berufsorientierung zukommen zu lassen, die in Abschn. 2.1 bzw. 2.4 desselben Erlasses gefordert werden.

  2. 2.

    Hierfür wurden 2010/2011 30 bzw. 32 LehrerInnen zweimal schriftlich, knapp 560 SchülerInnen einmal schriftlich und 29 Schülergruppen mündlich nach den pädagogischen Effekten befragt.

  3. 3.

    Zum Beispiel wird die Mustersatzung von den SchülerInnen an ihre Geschäftsidee angepasst, und man muss sich auf die Höhe des Genossenschaftsanteils einigen (vgl. Stiftung Partner für Schule in NRW 2013a). Die individualisierte Satzung wird in einer Gründungsprüfung vom Genossenschaftsverband begutachtet, anschließend wird die Schülergenossenschaft in das Schülergenossenschaftsregister eingetragen.

  4. 4.

    Das Konzept der Gestaltungskompetenz(en) ist im Zusammenhang mit der Bildung für Nachhaltigkeit entstanden: es sind nach de Haan et al. 10 Teilkompetenzen notwendig, um nicht nur das Wissen über nachhaltige Prozesse zu erwerben, sondern im weiteren beruflichen und privaten Leben tatsächlich selbst für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen (vgl. de Haan 2008, insbes. S. 32). Um in unserer Untersuchung eine Vergleichbarkeit zu haben, orientierten wir die Formulierung der auf bestimmte Teilkompetenzen abzielenden Items unserer Befragung an Rode (2005). Diese haben dann wie folgt gruppiert:

    Pragmatischer Kompetenzpol:

    1. a)

      selbstständig Informationen beschaffen und auswerten

    2. b)

      unterschiedliche Problemlösungswege beurteilen

    3. c)

      vorausschauend denken

    4. d)

      verschiedene Wissensgebiete und Fachinhalte miteinander verknüpfen

    5. e)

      selbstständig arbeiten

    6. g)

      komplizierte Zusammenhänge verstehen

    7. k)

      das eigene Vorhaben und dessen Ergebnisse darstellen

    Normativer Kompetenzpol:

    1. h)

      wichtige Signale weltweiter Umweltveränderungen verstehen

    2. i)

      selbstständig Teilbereiche der Schule nachhaltig gestalten

    3. j)

      einschätzen, ob Entwicklungen in der Zukunft positive oder negative Auswirkungen haben

    Sozialer Kompetenzpol:

    1. f)

      gemeinsam Aufgaben lösen

    2. l)

      im Team zusammenarbeiten

    3. m)

      unterschiedliche Meinungen vertreten können, ohne andere zu verletzen.

Literatur

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) (Hrsg) (2012): Infoletter GründerKlasse für mehr Unternehmergeist in der Schule, Ausgabe 25.04.2012, http://www.unternehmergeist-macht-schule.de/DE/Aktuelles/Aktuelle-Meldungen/Infoletter-GruenderKlasse.html (21.05.2014).

  • De Haan G, von Haarenberg D (1999) Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, Gutachten zum Programm, Bildungsplanung und Forschungsförderung im Auftrage des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Heft 72, Freie Universität Berlin,; download möglich unter http://www.blk-bonn.de/papers/heft72.pdf (27.04.2016).

  • De Haan G (2008) Gestaltungskompetenz als Kompetenzkonzept für Bildung für nachhaltige Entwicklung. In: Bormann I, de Haan G (Hrsg) (2008) Kompetenzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung, Operationalisierung, Messung, Rahmenbedingungen, Befunde. Wiesbaden, S. 23–43.

    Google Scholar 

  • De Haan G, Grundmann D, Plesse M (2009) Nachhaltige Schülerfirmen. Eine Explorationsstudie. Arbeitsbereich Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung, institut futur, FU Berlin.

    Google Scholar 

  • Göler von Ravensburg N (2013) Begleitforschung Nachhaltige Schülergenossenschaften. In: Brazda, Rössl (Hrsg) Tagungsband der Internationalen Genossenschaftstagung vom September 2012 in Wien, Teilband 3 Zukunftsperspektiven, LIT Verlag, S. 795–808.

    Google Scholar 

  • Göler von Ravensburg N, Köppler W (2008) Endbericht zur wissenschaftlichen Begleitung des Pilotprojektes Nachhaltige Schülergenossenschaften. download möglich von http://www.genoatschool.de/veroeffentlichungen/forschungsberichte/ (28.04.2016).

  • Göler von Ravensburg N, Köppler W, Schulz-Stahlbaum F (2012) Genossenschaft in der Schule. Begleitforschung zum Projekt Nachhaltige Schülergenossenschaften in Niedersachsen 2009–2012. Memo, geno@school, FH Frankfurt 31.08.2012, download möglich von http://www.genoatschool.de/veroeffentlichungen/forschungsberichte/ (28.04.2016).

  • Jerusalem M (2008) Selbstwirksamkeitserfahrungen in der Schülerfirmenarbeit In: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbh u. a. (Hrsg) Neue Lernwege durch Schülerunternehmen. Beiträge aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Schule, Berlin, S. 40–41.

    Google Scholar 

  • Junior (2013) Junior Programme für eine nachhaltige Entwicklung; Ziele von Junior; http://www.juniorprojekt.de/junior-programme/ (25.04.2013).

  • Kaminski H (2010) Lösung von komplexen Problemlagen. In: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi, Öffentlichkeitsarbeit) (Hrsg) (2010) Gründerland. Infoletter für mehr Unternehmergeist in der Schule, 1. Ausgabe: Schülerfirmen, Berlin November 2010, S. 11.

    Google Scholar 

  • Klose H (2007) Die Entwicklung des Genossenschaftsrechts von 1867 bis heute, In: Brockmeier T, Fehl U (Hrsg) Volkswirtschaftslehre der Genossenschaften. Vandenhoeck Ruprecht, Göttingen/Marburg, S. 119–148.

    Google Scholar 

  • Knab S (2007) Schülerfirma. Eine Lernform zur Verbesserung der Qualität schulischer Bildung. Ergebnisse einer empirischen Studie an Berliner Schulen. Der andere Verlag, Tönning, Lübeck, Marburg, Berlin.

    Google Scholar 

  • Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister (2008) Alles was recht ist. Rechtliche Grundlagen für nachhaltige Schülerfirmen in Hannover. In Kooperation mit Fachbereich Bibliothek und Schule, Fachbereich Wirtshaft, BLK-Programm „Transfer-21“ Niedersachsen, Hannover.

    Google Scholar 

  • Liebel M (2008) Das profitable Klassenzimmer – oder: Die Schule als aufblühende Landschaft unternehmerischer Interessen. Zu verborgenen Aspekten wirtschaftlichen Handelns von Kindern in der Schule. In: Liebel N, Wihstutz, A (Hrsg) Kinder. Arbeit. Menschenwürde. Internationale Beiträge zu den Rechten arbeitender Kinder, Iko-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main, S. 163–196.

    Google Scholar 

  • Mertens C (2008) Schülerunternehmen – Zahlen und Fakten. Ergebnisse aus der Evaluation. In: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbh u. a. (Hrsg): Neue Lernwege durch Schülerunternehmen. Beiträge aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Schule, Berlin, S. 11–13.

    Google Scholar 

  • Nasch 21 (Hrsg.) (o. J.): Schülerfirmen im Kontext einer Bildung für Nachhaltigkeit; http://www.nasch21.de/firmen/firmen_00.html (28.04.2016).

  • Nentwig-Gesemann I (2008) Erhöhen Schülerfirmen die Ausbildungsfähigkeit? Ergebnisse einer Evaluation. In: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbh u. a. (Hrsg): Neue Lernwege durch Schülerunternehmen. Beiträge aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Schule, Berlin, S. 38–39.

    Google Scholar 

  • Neumann T (2013) Schüler werden zu Genossen. In: die Welt, 28.4.2013, http://www.welt.de/print/wams/nrw/article115670233/Schueler-werden-zu-Genossen.html (28.04.2016).

  • Osburg M (2001) Schülerfirmen als Methode zur Vermittlung ökonomischer wie allgemeinbildungsrelevanter Inhalte – Ansätze für eine Integration in die Lehrerausbildung. In: Stand und Entwicklung der ökonomischen Bildung. Hobein, Bergisch Gladbach, S. 141–165.

    Google Scholar 

  • Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband (RWGV) (2012) Schülergenossenschaften, nachhaltig wirtschaften – solidarisch handeln. Presseinformation zur GenoGenial! Messe für Schülergenossenschaften, 26. November 2012, http://www.partner-fuer-schule.nrw.de/dev/t3/fileadmin/redaktion/SPfS/downloads/Presse/Schuelergeno/pm-schuelergeno-20122622-teams.pdf (15.05.2012).

  • Rode H (2005) Ergebnisse der Abschlussevaluation des BLK-Programms „21“ 1999–2004, Forschungsgruppe Umweltbildung / Working Group Environmental Education, Papers, Sonderdruck 05–176, Motivation, Transfer und Gestaltungskompetenz, FU Berlin.

    Google Scholar 

  • Ruf K (2005) Einführung – Kompetenz durch Projektarbeit. In: De Haan G, Ruf K, Eyerer P (Hrsg) Rechtsfragen in Schülerfirmen. Handreichungen für Nachhaltige Bildung in der Schule 1. BLK-Programm „Transfer 21“. Hohengehren, S. 9–12.

    Google Scholar 

  • RWGV/BWGV/Westfälischer Handelskammertag (2016): Schülergenossenschaft: nachhaltig wirtschaften - solidarisch handeln; http://www.schuelergeno.de/schuelergenossenschaften/das-projekt/geschaeftsentwicklung.html (28.04.2016).

  • Stiftung Partner für Schule (o. J.) Gründungs-Guide für Schülerfirmen. Der Weg durch den Existenzgründungs-Dschungel; Programm Go! to School; http://www.partner-fuer-schule.nrw.de/dev/t3/fileadmin/redaktion/pdf/starterundco/Gruendungs-Guide.pdf (25.04.2013).

  • Stiftung Partner für Schule in NRW (2013) Personal gewinnen/ Bewerbungsverfahren; http://www.partner-fuer-schule.nrw.de/dev/t3/schuelergenossenschaften/informationen/geschaeftsentwicklung/personalgewinnung.html (25.04.2013).

  • Stiftung Partner für Schule in NRW (2013a) Organstruktur. http://www.partner-fuer-schule.nrw.de/dev/t3/schuelergenossenschaften/informationen/schuelergenossenschaft/organstruktur-und-aufgabenverteilung.html (25.04.2013).

  • Walther A (2000) Spielräume im Übergang in die Arbeit. Junge Erwachsene im Wandel der Arbeitsgesellschaft in Deutschland, Italien und Großbritannien. Juventa, Edition Soziale Arbeit, Weinheim, München.

    Google Scholar 

Links im Internet (letzter Abruf 28.04.2016):

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Nicole Göler von Ravensburg .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

von Ravensburg, N.G. (2017). Schülergenossenschaft – ein frischer Weg zur inneren und äußeren Öffnung von Schule. In: Schmale, I., Blome-Drees, J. (eds) Genossenschaft innovativ. Sozialwirtschaft innovativ. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11753-5_14

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-11753-5_14

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-11752-8

  • Online ISBN: 978-3-658-11753-5

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics