Zusammenfassung
Ganz allgemein lässt sich fragen, ob die Serie Spartacus eine Moral hat. Ganz offensichtlich arbeitet sie mit moralischen Vorstellungen, doch welche sind das? Sind die römischen Moralvorstellungen kompatibel mit unseren heutigen westlichen, werden sie lediglich anschlussfähig inszeniert oder sind sie historisch so verschoben, dass es nur eine geringe Schnittmenge zu unseren heutigen darstellen und die in der Serie verhandelten letztlich nur Projektionen unserer heutigen Sicht darstellen?
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- 1.
Beispielsweise konzediert David Engels Europa eine Identitätskrise, da die Kraft seiner Identität „im Zusammenhalt und Wert eines politischen Gemeinwesens begründet“ liegt, woran es mangelt. Als Vergleich bemüht er den Untergang des Römischen Reichs. Engels, David (2014): Auf dem Weg ins Imperium. Europa Verlag. Ebenso die aktuelle Studie von Boltanski/Esquerre: Bereicherung. Eine Kritik der Ware. Berlin 2018.
- 2.
Illythia hatte im Vorfeld des Ereignisses (S1E10) Spartacus und Varro beim Training zugeschaut und beide beobachtend gegenüber Lucretia über den Wert der Freundschaft sinniert: „Doch der Wert einer Freundschaft drückt sich nicht in feinen Worten aus. Blut und Fleisch erhalten die Welt am Leben.“ In der Blickachse und der einsetzenden drohenden Musik wird eine Intrige bereits deutlich signalisiert.
- 3.
Auf die Frage (S1E2), was das für ein Platz sei, bekommt Spartacus von Crixus ironisch-herablassend zur Antwort, dass er nun Ehrengast von Batiatus sei, dem Meister des größten Ludus in Capua und die Nachfrage „Ludus?“ führt zu der mit Stolz geführten Antwort Crixus’: „Eine Schule der Ausbildung, wo aus Männern Götter geschmiedet werden, Blut ihr Ambrosia ist, die Arena ihr Berggipfel.“
- 4.
Im englischen Original heißt es: „See you in the Afterlife“. In der deutschen Synchronisation wird auch von der ‚Nachwelt‘ gesprochen. Die ideengeschichtliche Differenz zwischen dem deutschen Konzept des Begriffes ‚Jenseits‘ und dem tendenziell offen gehaltenen ‚Afterlife‘ ist offensichtlich.
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Wilke, T. (2019). „Fuck the Gods“: Moral, Religion und Religiosität. In: Leben und Sterben in der Römischen Republik . Serienkulturen: Analyse – Kritik – Bedeutung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11747-4_10
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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