Zusammenfassung
In gegenwärtigen Betrachtungen des Antiziganismus ist vielfach vom »antiziganistischen Ressentiment« die Rede, einer Begriffsverknüpfung, die seit längerem zur Diskussion steht. Doch welche Auswirkung hat dieser Terminus auf das Verständnis des von ihm bezeichneten Phänomens? Schränkt er den Umfang dessen ein, was als Antiziganismus verstanden werden kann und verkürzt er somit vielleicht sogar die Möglichkeiten der theoretischen Identifizierung der Erscheinungsformen des Antiziganismus, weil, wie Wippermann kritisiert, „die Sinti und Roma in Vergangenheit eben nicht nur auf »Ressentiments« gestoßen sind, sondern auf Haß, der nicht nur während der NS-Zeit, sondern jahrhundertelang einen »eliminatorischen«, d.h. auf Ausrottung abzielenden Charakter hatte“? Oder geht das Ressentiment inhaltlich über die vermutete substanzielle Begrenzung hinaus, so dass es den Hass und das Eliminatorische eher noch beinhaltet und damit zu dessen Erklärung beitragen kann? Um solche Fragen beantworten zu können, sind nähere Betrachtungen auf das »Ressentiment« in Erscheinung und Begrifflichkeit sowie, angesichts seiner diskursiv evozierten und offenbar definitorischen Auswirkung, auf das Phänomen Antiziganismus zu lenken.
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Lohse, A. (2016). Antiziganismus in der bürgerlichen Gesellschaft. In: Antiziganismus und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11516-6_2
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