Zusammenfassung
Antiziganismus, die kollektive Feindseligkeit gegen Roma und Sinti auf einem Kontinuum von xenophobischer Ablehnung, gezielter Segregation bis zu Pogromen und Völkermord, basiert auf Konstruktionen rassistischer Bilder, deren Entstehung weit in die Geschichte Europas hineinreicht. Sich kaum wandelnd, bestehen solcherlei »Zigeunerbilder« samt der mit ihnen korrespondierenden Einstellungen über Jahrhunderte fort. Als gesellschaftliches Phänomen erkannt, gewinnt der Antiziganismus seit einiger Zeit eine vergleichsweise verspätete Aufmerksamkeit aus unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Strömungen. Historisch, soziologisch, literaturwissenschaftlich, poststrukturalistisch, systemtheoretisch oder tiefenpsychologisch wird diskutiert, was er ist, wie er sich zeigt oder zustande kommt. Die wissenschaftlichen Betrachtungen finden dabei ihr Erkenntnisinteresse in der Konfrontation mit der historischen Tatsache der in der Vernichtungsmaschinerie des Nationalsozialismus gipfelnden eliminatorischen Verbrechen, in der gegenwärtigen Virulenz des Antiziganismus sowie in seiner Kontinuität als überdauernde Erscheinung.
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Lohse, A. (2016). Einleitung. In: Antiziganismus und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11516-6_1
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