Zusammenfassung
Eindringlich schreibt Aldous Huxley Anfang des 20. Jh., dass wir mit einem gewissen Stolz unsere eigene Accidie beanspruchen können. Es handle sich freilich nicht um Sünde oder Krankheit etwa nach Art der Hypochondrie, es sei vielmehr – vage bleibend – a State of mind which fate has forced us. Dieses Schicksal hat viel mit Tod zu tun. Prägnant formuliert: „Trägheit – oder wie der Tod sich ins Leben schleicht“. Es gibt viele Schleichwege des physischen, psychischen und sozialen Todes.
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Notes
- 1.
Behauptung, Engelbrecht: 107. – Huxley, 1928:25. – Wie der Tod, Kapitelüberschrift bei Werner. – Verluste, Werner:203. – Dennoch, Lyman: 242. – Es stimmt, Fuchs: 394,397. – Olymp, Hinweis bei Lyman, 15 f. Bezug Goetzel, F. R.: Root of Discont and Aggressionen: Ders., F. Hrsg., Boredom. Root of Disconten and Aggression, Berkeley 1975. – Seneca, Ausgeglichenheit der Seele, 12, 2–3. – Pascal, Pensees: 171. Vgl. Ders.: „Nichts ist dem Menschen unerträglicher als völlige Untätigkeit, als ohne Leidenschaften, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuuungen, ohne Aufgabe zu sein. Dann spürt er sein Nichts, seine Verlassenheit, sein Ungenügen, seine Abhängigkeit, sein Ungemach, seine Leere. Allsogleich wird dem Grund seiner Seele die Langeweile entsteigen und die Düsternis, die Trauer, der Kummer, der Verdruß, die Verzweiflung“ (131). – Gontscharow, Oblomow. – Daemon, erwähnt Lyman: 42. – Marienthal, als Folgen von Arbeitslosigkeit gibt es die Ungebrochenen (unbroken), Resignierten (resigned), Verzweifelten (distressed) und Apathischen (apathetic) – Arbeitsethos/puritanische Vorstellungen, grundlegend Max Webers Werk „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“. Einer der vielen Kommentare dazu: „Die Bürger sollen ein tätiges, d. h. nützliches Leben führen, die, Zeit auskaufen’, keine Zeit vergeuden, die nützlich verbracht werden könnte“ (zit. in Martens, W.: Die Botschaft der Tugend. Die Aufklärung im Spiegel der deutschen moralischen Wochenschriften, Stuttgart 1968:319 ff.). Es geht um eine moralische Abwertung von Faulheit. – Allzu glücklich, G. Schulze: Das Projekt des schönen Lebens. Zur soziologischen Diagnose der modernen Gesellschaft, in: A. Bellebaum/K. Barheier, Hrsg., Lebensqualität. Ein Konzept für Praxis und Forschung, Opladen 1994:36 ff.
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Bellebaum, A. (2016). Verlusterfahrungen – oder wie Trägheit/Apathie entsteht. In: Acedia-Menschen. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11396-4_5
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