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Die sozial „auffälligen“ Nichtwähler: Determinanten der Wahlenthaltung bei der Bundestagswahl 2013

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Wahlen und Wähler

Zusammenfassung

In diesem Kapitel untersuchen wir die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2013. Dabei befassen wir uns einerseits mit der Frage, welche Individualmerkmale die Wahrscheinlichkeit der Wahlteilnahme erhöhen, andererseits untersuchen wir, welche sozio-ökonomischen Kontextfaktoren mit der Wahlbeteiligung korreliert sind. Hierzu analysieren wir einerseits eine Nachwahlbefragung zur Bundestagswahl 2013 und andererseits detaillierte Strukturdaten der ca. 400 deutschen Kreise und kreisfreien Städte. Sowohl die Analysen mit Individual- als auch die mit Aggregatdaten zeigen, dass Armut und soziale Problemlagen die Wahlbeteiligung deutlich senken. Damit bestätigt sich die bereits in den 1930er Jahren durch den schwedischen Politikwissenschaftler Herbert Tingsten formulierte Gesetzmäßigkeit: Je niedriger die Wahlbeteiligung ausfällt, desto ungleicher ist sie.

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Notes

  1. 1.

    Die fünf Tageszeitungen sind taz, SZ, FAZ, Welt und FR. Wir danken Lea Elsässer für die in LexisNexis durchgeführte Recherche.

  2. 2.

    Während Ansolabehere und Hersh (2012) der Fehlauskunft von Nichtwählerinnen und Nichtwählern größeres Gewicht als der Unterrepräsentation echter Nichtwählerinnen und Nichtwähler zusprechen, kritisieren Berent et al. (2011), dass die Validierung des Wahlverhaltens aufgrund fehlerhafter Wahlregister nicht gelingt, und schätzen das Ausmaß der Verzerrung durch mangelnde Repräsentativität von Umfragen höher ein als das durch fehlerhafte Selbstauskünfte der tatsächlich Befragten.

  3. 3.

    http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/INKAR/inkar_node.html. Die Daten beziehen sich auf das letzte verfügbare Jahr, 2011; http://www.bundeswahlleiter.de. (Zugegriffen: 26. Mai 2015).

  4. 4.

    Daneben lassen sich noch das politische Kommunikationsverhalten und die Medienrezeption (z. B. bei Schmitt-Beck und Mackenrodt 2010; Partheymüller und Schmitt-Beck 2012) als weitere Faktoren nennen, die jedoch in diesem Kapitel nicht behandelt werden.

  5. 5.

    Die interne und externe Wirksamkeit wird in dem im Folgenden verwendeten Datensatz nicht erhoben und kann daher nicht eingeschlossen werden.

  6. 6.

    Unsere Analysen streben kein vollständiges Modell der Wahlteilnahme an, sondern zeigen, dass im Gegensatz zu früheren Darstellungen, die sozioökonomischen Beteiligungsunterschiede und damit die Relevanz der entsprechenden Variablen zugenommen hat.

  7. 7.

    Mit diesen Ergebnissen ist natürlich auch die Projizierung von Verhaltensannahmen auf die Umwelt nach eigener, bereits fixierter Wahlneigung vereinbar. M.a.W., wer zur Wahl gehen oder ihr fernbleiben will, vermutet auch möglicherweise eine größere Zahl jeweils Gleichgesinnter in seiner Umgebung.

  8. 8.

    Direkte Indikatoren zur Messung des Durchschnittseinkommens o.ä. sind leider nicht verfügbar.

  9. 9.

    Aufschlussreich sind auch die Ergebnisse der Interaktion mit dem Stimmenanteil der FDP: Wie erwartet und entsprechend dem Parteienprofil als eine Partei von Gutverdienern profitiert die FDP von einer hohen Wahlbeteiligung in privilegierten Regionen, aber nicht in durchschnittlichen oder sogar benachteiligten Kreisen (Resultate nicht gezeigt).

  10. 10.

    Die Ergebnisse sind von hoher sozialpolitischer Bedeutung, da die Bereitschaft von Regierungen, soziale und ökonomische Ungleichheit zu bekämpfen, vom Ausmaß der Wahlbeteiligung abhängt (Kenworthy und Pontusson 2005) und sich linke Parteien stärker für Umverteilung einsetzen, wenn die Wahlbeteiligung höher ist (Pontusson und Rueda 2010).

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Correspondence to Armin Schäfer .

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Editors and Affiliations

Anhang

Anhang

1.1 A) Fragetexte und Variablenkonstruktion der Individualdatenanalysen

Die Auswertungen stützen sich auf die Vor- und Nachwahlbefragung der GLES zur Bundestagswahl 2013. Siehe Rattinger et al. (2014).

Wahlabsicht

Frage: Wenn Wahlen stattfinden, geben viele Leute ihre Stimme ab, andere kommen nicht dazu ihre Stimme abzugeben oder nehmen aus anderen Gründen nicht an der Wahl teil. Sagen Sie mir bitte anhand dieser Liste, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie am 22. September zur Bundestagswahl gehen.

Wähler sind diejenigen, die angaben, sie würden „bestimmt“ und „wahrscheinlich zur Wahl zu gehen“ sowie diejenigen, die bereits per Briefwahl ihre Stimme abgegeben haben.

Nichtwähler geben an „wahrscheinlich nicht“ oder „bestimmt nicht zur Wahl gehen“ zu wollen. Wer „vielleicht“ angab, wurde aus der Analyse ausgeschlossen.

Rückerinnerung Wahlbeteiligung

Frage: Bei der Bundestagswahl am 22. September kamen viele Bürger nicht dazu, ihre Stimme abzugeben oder nahmen aus anderen Gründen nicht an der Wahl teil. Wie war es bei Ihnen: Haben Sie gewählt oder haben Sie nicht gewählt?

1 = ja, ich habe gewählt. 0 = nein, habe nicht gewählt.

Alter

Alter in Jahren

Familienstand

Frage: Welchen Familienstand haben Sie?

Wer dauerhaft mit einer anderen Person zusammenlebt, wurde mit 1 kodiert, sonst 0.

Bildung

Frage: Welchen höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss haben Sie?

1 = Schule beendet ohne Abschluss oder Hauptschulabschluss, Volksschulabschluss, Abschluss der polytechnischen Oberschule 8. oder 9. Klasse.

2 = Realschulabschluss, Mittlere Reife, Fachschulreife oder Abschluss der polytechnischen Oberschule 10.

3 = Fachhochschulreife (Abschluss einer Fachoberschule etc.) oder Abitur bzw. erweiterte Oberschule mit Abschluss 12. Klasse (Hochschulreife).

Subjektive Schichtzugehörigkeit

Frage: Es wird heute viel über die verschiedenen Bevölkerungsschichten gesprochen. Welcher dieser Schichten rechnen Sie sich selbst zu. Bitte nennen Sie mir die zutreffende Ziffer von dieser Liste.

1 = Unter- und Arbeiterschicht

2 = Untere Mittelschicht

3 = Mittlere und obere Mittelschicht sowie Oberschicht

Haushaltseinkommen

Frage: Wie hoch ist das monatliche Netto-Einkommen IHRES HAUSHALTES INSGESAMT? Ich meine dabei die Summe, die nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen übrig bleibt. Bitte ordnen Sie Ihr Haushaltseinkommen in die Kategorien der Liste ein und nennen mir den Buchstaben.

Hier stehen 13 Kategorien zur Verfügung. Das Einkommen wurde durch die Quadratwurzel der Anzahl der Haushaltsmitglieder geteilt, um das individuelle Einkommen zu errechnen.

Gewerkschaftsmitgliedschaft

Frage: Schauen Sie sich bitte einmal diese Liste an. Sind Sie persönlich in einer dieser Organisationen Mitglied? Gehen Sie bitte diese Liste durch und sagen Sie mir, wo Sie Mitglied sind. Sagen Sie mir jeweils dazu, ob Sie nur passives Mitglied sind, ob Sie sich an den Aktivitäten des Vereins bzw. der Organisation beteiligen und ob Sie ein Amt ausüben?

1 = ja, bin Mitglied und übe ein Amt, eine Funktion aus; ja, bin Mitglied, übe kein Amt aus, beteilige mich aber aktiv; ja, bin passives Mitglied.

0 = nein, bin nicht Mitglied.

Kirchenmitglied/religiöse Gruppe

Analoge Vorgehensweise zur vorherigen Frage.

Akzeptanz der Wahlnorm

Frage: Jetzt möchte ich gerne Ihre Meinung zu einigen allgemeinen Aussagen zur Politik wissen. Bitte geben Sie zu jeder der folgenden Aussagen an, inwieweit Sie diese zutreffend oder nicht zutreffend finden. Sagen Sie es mir anhand dieser Liste.

In der Demokratie ist es die Pflicht jedes Bürgers, sich regelmäßig an Wahlen zu beteiligen.

Fünfstufige Antwort: 1 = trifft überhaupt nicht zu; 2 = trifft eher nicht zu; 3 = teils/teils; 4 = trifft eher zu und 5 = trifft voll und ganz zu.

Parteiidentifikation

Und nun noch einmal kurz zu den politischen Parteien. In Deutschland neigen viele Leute längere Zeit einer bestimmten politischen Partei zu, obwohl sie auch ab und zu eine andere Partei wählen. Wie ist das bei Ihnen: Neigen Sie – ganz allgemein gesprochen – einer bestimmten Partei zu? Und wenn ja, welcher?

1 = alle Personen, die eine Partei nennen

0 = keine Partei

Politisches Interesse

Frage: Einmal ganz allgemein gesprochen: Wie stark interessieren Sie sich für Politik: sehr stark, stark, mittelmäßig, weniger stark oder überhaupt nicht?

Fünfstufige Antwort: 1 = überhaupt nicht; 2 = weniger stark; 3 = mittelmäßig; 4 = stark; 5 = sehr stark

Demokratiezufriedenheit

Frage: Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie-allen in allem-mit der Demokratie, so wie sie in Deutschland besteht? Sind sie eher zufrieden, zufrieden, teils/teils, unzufrieden oder sehr unzufrieden?

Fünfstufige Antwort: 1 = sehr unzufrieden; 2 = unzufrieden; 3 = teils/teils; 4 = zufrieden; 5 = sehr zufrieden

1.2 B) Faktorenanalyse der Aggregatdaten

Variable

Faktor 1

Faktor 2

Faktor 3

Faktor 4

Faktor 5

Uniqueness

Steuereinnahmen

− 0.61

    

0.29

Einwohner zwischen 50 u 65 J

 

− 0.61

   

0.20

Arbeitslosenquote

0.89

    

0.03

Arbeitslosenquote Jüngere

0.85

    

0.11

Arbeitslosenquote Ältere

0.89

    

0.08

Anteil Langzeitarbeitslose (> 12 Monate) an den Arbeitslosen

   

0.80

 

0.25

ALG I Leistungen (durchschn.)

− 0.84

    

0.21

Beschäftigungsquote

− 0.61

   

− 0.53

0.26

Hochqualifizierte

 

0.54

  

0.58

0.14

Anteil Minijobs an den Beschäftigungsverhältnissen

− 0.59

   

− 0.63

0.19

Einwohner 65 plus

  

0.81

  

0.07

Einwohner 85 plus

  

0.83

  

0.14

Einwohner jünger als 3 Jahre

  

− 0.74

  

0.24

Abhängigenquote Ältere

  

0.82

  

0.10

Geburten von Müttern unter 20 J

0.88

    

0.17

Gymnasialquote

 

0.69

   

0.41

Schulabbrecher

0.79

    

0.30

Ärzte pro 1000 Einwohner

 

0.92

   

0.11

Krankenbetten pro 1000 Einwohner

 

0.78

   

0.26

Pflegeheime

  

0.69

  

0.36

Einkommensteuer

− 0.83

    

0.18

Arbeitsmarkthilfe langfristig

0.90

    

0.07

Arbeitsmarkthilfe kurzfristig

0.75

    

0.25

Arbeitslose SGB II

0.84

    

0.04

Grundsicherung

 

0.77

   

0.16

Alleinerziehende

− 0.59

  

− 0.62

 

0.18

Junge alleinerziehende erwerbsfähige Leistungsberechtigte

   

− 0.79

 

0.23

Kinderarmut

0.82

    

0.06

Haushaltsgröße (quadr.)

 

− 0.59

   

0.19

  1. Faktorladungen < 0.5 nicht angegeben

Faktor-Rotationsmatrix

Faktor 1

Faktor 2

Faktor 3

Faktor 4

Faktor 5

Faktor 1

0.89

0.08

0.32

0.25

0.15

Faktor 2

− 0.09

0.91

− 0.24

0.28

0.13

Faktor 3

− 0.27

0.29

0.88

− 0.18

− 0.14

Faktor 4

0.22

0.21

− 0.12

− 0.88

0.31

Faktor 5

0.25

0.17

− 0.17

− 0.19

− 0.91

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Schäfer, A., Schwander, H., Manow, P. (2016). Die sozial „auffälligen“ Nichtwähler: Determinanten der Wahlenthaltung bei der Bundestagswahl 2013. In: Schoen, H., Weßels, B. (eds) Wahlen und Wähler. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11206-6_2

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