Zusammenfassung
Die McDonaldisierungsthese von George Ritzer (1993) setzt dort an, wo andere Autoren wie vor allem Bourdieu (1992) oder Schulze (2005) thematisch aufgehört haben. Es geht dabei um mehrere Themen gleichzeitig: Erstens beschäftigt sich die McDonaldisierungsthese unmittelbar mit der weltweit bekannten Restaurantkette und deren Entwicklung und Erfolg, aber ein zweiter Blick zeigt, dass der Inhalt auch auf die Globalisierungsdebatte zeigt, weil gefragt wird, ob Beobachtungen in einem Land auch für andere Länder zutreffen, und auf einer dritten Ebene nutzt Ritzer (1993) seinen Untersuchungsgegenstand, um an dem Beispiel grundsätzliche Entwicklungen des Kapitalismus zu thematisieren. McDonalds steht für Frühstück, Mittag- und Abendessen in einem öffentlichen Raum, in Papier eingepackte Speisen, die mit Fingern gegessen werden, so dass weder Teller noch Metallbesteck zum Einsatz kommen. Das Prinzip lautet Selbstbedienung und schnelle Herstellung, so dass hier sinnbildlich die Fast Food-Idee dargestellt wird. Dieser McDonaldisierungsprozess kann veranschaulicht werden in verschiedenen Anwendungsfeldern von Konsumpraktiken, z. B. im Bereich von Lebensmitteln, in der Textilindustrie, im Tourismus, den Unterhaltungsindustrien oder bei Kreditkarten. In diesem Sinne steht der Begriff McDonaldisierung für eine Herstellungstechnik, die als Methode dient und Prozessen ihr Design gibt. McDonald’s ist auch als Innovator einer Vielzahl neuer Produkte anzusehen und unterliegt permanent einem Prozess kreativen Wandels. Eine dieser solchermaßen Produkterweiterungen und -modifikationen liegt in dem „drive through“-Shopping, aber McDonalds wurde auch zu einem Ort, von dem Kinder wissen, dass sich dort Geburtstagspartys veranstalten lassen. Damit wurde McDonalds zu einer Art Institution, die in gewisser Weise das Spiegelbild einer Gesellschaft ist.
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Bögenhold, D. (2016). McDonaldisierung des Konsums: Standardisierung und Universalisierung. In: Konsum: Reflexionen über einen multidisziplinären Prozess. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11142-7_7
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