Für den Erfolg soziale Kompetenzen zu erwerben, sind neben einer gesunden genetischen Anlage, die Eltern als Vorbilder und die Umgebung, in welcher Kinder und Jugendliche heranwachsen, ausschlaggebend. Manchmal kommt es jedoch vor, dass eine schlechte Anlage mit einer wenig hilfreichen Umgebung zusammentrifft und sich daher in eine falsche Richtung entwickelt. Ein weiterer Faktor kann eine neurologische Ursache sein, welche bereits Babys und Kleinkinder in ihrer gesunden Entwicklung beeinträchtigt. Unserer Ansicht nach hilft es weder den Kindern und Jugendlichen, noch betroffenen Eltern, die Frage nach der Schuld für die Nicht-Entwicklung von sozialen Kompetenzen zu stellen, denn vielmehr liegt der Sinn darin, aus der bestehenden Anlage die bestmöglichen Ergebnisse zu entwickeln. Die Nichtbehandlung schlecht angelegter Kompetenzen wirkt sich jedoch meist nachhaltig auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit aus. Die Entstehung von Aggression, Kriminalität, Hyperaktivität, aber auch Ängsten, Sozialphobien, u. a. wird begünstigt und beeinflusst die betroffene Person meist nachhaltig.

Dieses Buch soll einen ersten Einblick in das Thema soziale Kompetenzen, deren Entwicklung, Klassifikation der Störungsbilder und therapeutische Interventionsmaßnahmen geben.

Zur besseren Lesbarkeit des vorliegenden Textes erlauben wir uns, den Begriff des Kindes als Synonym für Kinder und Jugendliche zu verwenden.