Abstract
Seit der ersten Direktwahl des Europäischen Parlaments hat sich die Wahlbeteiligung als ein Problem erwiesen, das in den Charakteristika von Europawahlen begründet liegt. Die Wahlwerbung der Parteien sollte sich also zuerst darauf richten, die Wählerinnen und Wähler für die Stimmabgabe zu motivieren. Dieser Beitrag entwickelt ein Raster für die Analyse von Werbestrategien für die Europawahl und wendet dieses auf die Plakate der 14 im Europäischen Parlament vertretenen Parteien an. Dabei zeigt sich, dass im Wahlkampf 2014 am häufigsten mit einer Verbesserungsstrategie geworben wurde, die Versprechungen für ein "besseres Europa" machte, damit aber – implizit oder explizit – zugleich Kritik am gegenwärtigen Zustand der Gemeinschaft übte. Die Nominierung europäischer Spitzenkandidaten, die bei der Europawahl 2014 zum ersten Mal erfolgte und der Stimmabgabe neue Bedeutung bringen konnte, hat sich indessen nicht in einer entsprechenden (europäischen) Personalisierung niedergeschlagen.
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Lessinger, EM., Holtz-Bacha, C. (2016). Motivation zur Stimmabgabe. In: Holtz-Bacha, C. (eds) Europawahlkampf 2014 . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11020-8_6
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