Zusammenfassung
In social sciences the „term legal discrimination“ is used to discribe the limitation of legal protection against discrimination. From a jurisprudential standpoint a distinction should be made between the question of legality and the question, how effective legal protection against discrimination is formulated. Unequal treatment based upon an individual’s citizenship or immigration status for example is not explicitly prohibited by German law, but needs to be in line with the general principle of equal treatment. Several legal distinctions between German and foreign citizens have already been declared unconstitutional by the German Federal Constitution Court. Inappropiate requirements of good knowledge of the German language may give rise to direct or indirect discrimination, too. Although unequal treatment always needs to be justified, law may not offer legal protection in any case. To adress discrimination effectively, positive action has to be taken. Law needs to adress and to respond the diversity of needs of all people through providing and increasing participation in education, workplaces, family structures and communities. It involves changes and modifications in content, approaches, structures and strategies.
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Notes
- 1.
BVerfG vom 01.07.1954 – 1 BvR 361/52; BVerfG vom 26.07.1996 – 2 BvR 521/96.
- 2.
BVerfG vom 27. 01.1998 – 1 BvL 15/87 Rz.42; BVerfG vom 07.07.2009 – 1 BvR 1164/07 Rz.87.
- 3.
Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte („Sozialpakt“), von der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 16.12.1966 verabschiedet und in Deutschland 1976 für verbindlich erklärt (Bundesgesetzblatt 1976 II, 428).
- 4.
BayVGH, 14.08.2008 – 7 CE 08.10592, Rz. 29, kritisch hierzu Sacksofsky (2010).
- 5.
EuGH Urteile vom 15.09.2011 – C-240/10 und 12. 12.2002 – C-385/00.
- 6.
BVerfG vom 06. 07.2004 – Haushaltserwägungen stellen auch nach Auffassung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH vom 04.02.1994, Rs. C-343/92 in Sachen Roks u. a.) kein mit der Sozialpolitik verfolgtes legitimes Ziel dar, dass eine verbotene Ungleichbehandlung ausnahmsweise rechtfertigen könnte. Davon abzugrenzen sei das Erfordernis der Wahrung des finanziellen Gleichgewichts des Rentensystems, EuGH vom 22.11.2012, Rs. C-385-11 in Sachen Elbal Moreno.
- 7.
BVerfG vom 10.07.2012 – 1 BvL 2/10, 1 BvL 3/10, 1 BvL 4/10, 1 BvL 3/11.
- 8.
BVerfG vom 10.07.2012 – 1 BvL 3/11 Rz.66.
- 9.
BVerfG vom 18.07.2012. –1 BvL 10/10.
- 10.
Besondere Aufmerksamkeit wird das Gericht dabei auf das Risiko der mehrdimensionalen Diskriminierung besonders gefährdeter, z. B. minderjähriger, kranker, behinderter und alter, traumatisierter, alleinerziehender und von sexualisierter Gewalt bedrohter und betroffener Asylsuchender richten müssen. Die Richtlinie 2013/33/EU zur Festlegung von Normen für die Aufnahme von Personen, die internationalen Schutz beantragen (Neufassung ABl 2013 L 180/96) verpflichtet Deutschland, ihren besonderen Schutzbedarfen Rechnung zu tragen.
- 11.
Statut des Internationalen Gerichtshofs der Vereinten Nationen.
- 12.
Seit dem Jahre 2000 erwerben in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern, von denen mindestens ein Elternteil seit acht Jahren in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt, mit der Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit („ius soli“ – Geburtsortprinzip) und zugleich kraft Abstammung („ius sanuis“) die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern. Als Optionspflicht wird die Verpflichtung dieser Kinder bezeichnet, sich mit Vollendung des 21. Lebensjahres zwischen der deutschen und der ausländischen Staatsangehörigkeit der Eltern zu entscheiden. Bis 2014 waren grundsätzlich alle Ius-soli-Deutschen optionspflichtig, durch das Zweite Gesetz zur Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes (BGBl. I S. 1714) wurden Ende 2014 jene Ius-soli-Deutschen von der Optionspflicht befreit, die in Deutschland aufgewachsen sind oder als ausländische Staatsangehörigkeit nur die eines EU-Staates oder der Schweiz besitzen.
- 13.
Die Staatsangehörigkeit der Frauen und Kinder leitete sich von der ihrer Ehemänner und Väter ab (Küster 2007).
- 14.
Vgl. Fußnote 12.
- 15.
BVerfG vom 28. 01.2013 – 1 BvR 274/12.
- 16.
Vgl. hierzu den Beitrag von Zinsmeister „Diskriminierung wegen Behinderungen“ in diesem Band.
- 17.
vgl. Art.9 UN-BRK, § 11 BGG i.d.F. des G zur Weiterentwicklung des BGG von 2016 sowie die Verordnungen des Bundes und der Länder zur barrierefreien Informationstechnik (BitV).
- 18.
BSG vom 06.02.2008 – B 6 KA 40/06; BSG vom 10.05.1995 – 1 RK 20/94.
- 19.
vgl. Art.4 VO (EG) Nr.883/2004 sowie die Ausführungsbestimmungen des Art.76 Abs. 7 VO (EG) Nr.883/2004 und Art.48 Abs. 1 S. 3 VO (EG) Nr. 987/2009.
- 20.
(BVerfG vom 27.08.2003 – 2 BvR 2032/01; BGH vom 26.10.2000 – 3 StR 6/00).
- 21.
VG Frankfurt vom 05.09.1994 – 5 G 41143/94.A (2).
- 22.
Sacksofsky 2010, BAG vom 28. 01.2010 – 2 AZR 764/08; ArbG Hamburg vom 26.01.2010 – 25 Ca 282/09.
- 23.
EGMR Beschwerde-Nr. 57325/00, in Sachen D. H. u. a. gegen die Tschechische Republik.
- 24.
Vorbehaltserklärung der Bundesrepublik Deutschland zur Charta der Regional- und Minderheitensprachen vom 16.09.1998, http://www.coe.int/de/web/conventions/full-list/-/conventions/treaty/148/declarations?p_auth=C9DJN8sr. Zugegriffen am 02.01.2016.
- 25.
vgl. Fußnote 22.
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Erwähnte Gerichtsurteile
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BAG, Urteil vom 28. Januar 2010 – 2 AZR 764/08 – Kündigung wegen ethnischer Herkunft.
BayVGH, Beschluss vom 14. August 2008 – 7 CE 08.10592 – Studienplatzvergabe an Bildungsausländer_innen.
BGH, Beschluss vom 26. Oktober 2000 – 3 StR 6/00 – Dolmetscherkostenübernahme im Strafverfahren.
BSG, Urteil vom 10. Mai 1995 – 1 RK 20/94 – Dolmetscherkostenübernahme bei kassenärztlicher Behandlung.
BSG, Urteil vom 06. Februar 2008 – B 6 KA 40/06 – Gewährleistung einer Verständigung in nichtdeutscher Muttersprache gehört nicht zum Leistungsumfang der GKV.
BVerfG, Beschluss vom 1. Juli 1954 – 1 BvR 361/52 – Willkürverbot.
BVerfG, Kammerbeschluss vom 26. Juli 1996 – 2 BvR 521/96 – (Willkürliche) Verneinung eines Abschiebungshindernisses.
BVerfG, Beschluss vom 27. Januar 1998 – 1 BvL 15/87 – Kündigungsschutzgesetz.
BVerfG, Kammerbeschluss vom 27. August 2003 – 2 BvR 2032/01 – Übernahme von Dolmetscherkosten im Rahmen von Gesprächen zwischen Angeklagten und ihrer Wahlverteidigung.
BVerfG, Beschluss vom 06. Juli. 2004 – 1 BvL 4/97, 1 BvL 5/97, 1 BvL 6/97 – Gewährung von Kindergeld an Ausländer_innen.
BVerfG, Beschluss vom 07. Juli 2009 – 1 BvR 1164/07 – Ungleichbehandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft.
BVerfG, Beschluss vom 10. Juli. 2012 – 1 BvL 3/11 – Elterngeld für Ausländer_innen.
BVerfG, Urteil vom 18. Juli 2012 – 1 BvL 10/10 – Asylbewerberleistungsgesetz.
BVerfG, Kammerbeschluss vom 28. Januar. 2013 – 1 BvR 274/12 – Rechtsschutzgleichheit/Organverfahren.
EGMR, Urteil vom 13. November 2007 – 57325/00, in Sachen D. H. u. a. gegen die Tschechische Republik. Mittelbare Diskriminierung wegen der ethnischen Herkunft durch Schuleinstellungstest.
EuGH, Urteil vom 04. Februar 1994 – C-343/92 – Rocks u. a. gegen Bestuur van de Bedrijfsvereniging voor de Gezondheid, Geestelijke en Maatschappelijke Be.Gleichheit von Männern und Frauen im Bereich der sozialen Sicherheit.
EuGH, Urteil vom 12. Dezember 2002 – C-385/00 – F. W. L. de Groot gegen Staatssecretaris van Financiën. Arbeitnehmer_innenfreizügigkeit innerhalb der Gemeinschaft.
EuGH, Urteil vom 15. September. 2011 – C-240/10 – Pascal Schulz gegen Finanzamt Stuttgart. Freizügigkeit, Nichtdiskriminierung von Unionsbürger_innen.
EuGH Urteil vom 22. November 2012, Rs. C-385-11 – In Sachen I. E. Moreno gegen Instituto Nacional de la Seguridad Social (INSS), Tesorería General de la Seguridad Social (TGSS). Mittelbare Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bei der Altersrente.
VG Frankfurt, Beschluss vom 05. September 1994 – 5 G 41143/94.A (2) – Pflicht der Behörde zur Beachtung von ihr verständlichen fremdsprachigen Dokumenten im Verfahren.
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Zinsmeister, J. (2017). Legale Diskriminierung im Rechtssystem. In: Scherr, A., El-Mafaalani, A., Yüksel, G. (eds) Handbuch Diskriminierung. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10976-9_17
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