Zusammenfassung
Trauer ist eine menschliche Universalie und als solche in der Geschichte omnipräsent – Wer wollte das bezweifeln? Trauer über den Gesamtverlauf der Geschichte (mit je eigenen Akzentuierungen) ist gleichwohl ein Thema, das noch entdeckt werden muss, da und insofern es durch viele Geschichtsströme überschwemmt und gleichsam aufgelöst wird. Diese Geschichtsströme entspringen weltanschaulichideologischen, macht- und verkaufspolitischen sowie psychologisch-mentalen Interessen. Trauer passt vor allem nicht in die aktuelle mentale Landschaft, in denen die von Trauerarbeit ablenkende Trauerpolitik (Zuckermann in Liebsch /Rüsen 2001), die Medien- und Verkaufsindustrie mit permanent strahlenden Menschen sowie die grundsätzliche Abwehr der Unlust erzeugenden Trauer (Freud, Volkan) ineinander greifen.
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Schulz-Hageleit, P. (2016). Klagelieder und Dichtertränen. In: Vom „Unbehagen in der Kultur“ zur Trauer über Geschichte. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10964-6_8
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