Zusammenfassung
Die Hypothesen des Kap. 7 zur Indifferenz werden an einem neuen Gegenstand, der Gottesfrage, überprüft. Indifferenz wird als Zustimmung zu den Aussagen „Ob es einen Gott gibt, ist mir egal“ und „Ob es eine höhere Macht gibt, ist mir egal“ erhoben, also als Irrelevanzurteil über Glaubensvorstellungen. Die Polaritätshypothese wird nur für die Glaubensfrage bestätigt. Die Irrelevanzhypothese sozialer Ressourcen wird bestätigt. Bollwerks- und die Bahnbereiterhypothese werden weitgehend bestätigt; die gegenläufigen Einflüsse der Christlichkeit und der Säkularität sind dabei gleich stark. Indifferenz gegenüber Gott und einer höheren Macht unterscheiden sich nicht nach ihrer Verteilung und den Einflüssen auf sie.
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Notes
- 1.
In Kap. 3 wurde die Intensität der religiösen Frage als Zielvariable, die Indifferenz als unabhängige Variable verwendet; in diesem Kapitel werden die gleichen Variablen in der entgegengesetzten Richtung analysiert. Das ist notwendig, um jede Zielvariable in dem ihr angemessenen Kontext mehrfacher Abhängigkeit zu betrachten – und bei nur einer Datenquelle unvermeidlich. Die einfachen Korrelationen sind natürlich in beiden Analysen dieselben.
- 2.
Nach der gleichen Umfrage glauben 41 % „dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist“, 31 % „dass Gott die Welt geschaffen hat“, 29 % „an die Dreifaltigkeit, dass Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist ist“, 19 % „an das Jüngste Gericht“. Der Gottesglaube ist zwar überhaupt häufiger, aber der Glaube an die spezifischen christlichen Qualitäten Gottes niedriger als der Glaube an ein höheres Wesen.
- 3.
Der Glaube an Gott als Person und der Glaube an Gott als eine höhere Macht wurde auch im EVS erfragt. Pollack (2009, S. 88) berichtet die Entwicklung zwischen 1981, 1990 und 1999 für viele europäische Länder, leider aber nicht für Deutschland.
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Meulemann, H. (2015). Zwischen Fragen und Glauben – Indifferenz gegenüber der Gottesfrage. In: Nach der Säkularisierung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10952-3_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-10952-3_8
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-10952-3
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