Zusammenfassung
Winnicott hat Zeit seines Lebens darum gekämpft, sich seine Eigenständigkeit und seine Unabhängigkeit zu bewahren. Soweit ich sehen kann, gab es zu seiner Zeit (und auch danach) kaum einen Autor, der seinen psychoanalytichen Gedanken in dieser Weise freien Lauf ließ und der entsprechend auf langes Zitieren und eine repräsentative Bibliographie verzichten konnte. Zum Spielen hatte er offenbar ohnehin eine größere Affinität. Auchter zufolge, soll er noch bis ins höhere Aller hinein in Konflikte mit den Polizisten gekommen sein, weil er es schätzte, während der Autofahrt mit dem Kopf durch das Schiebedach zu gucken, was eben nur gelang, wenn man das Gaspedal mit dem Spazierstock betätigte. Zudem hatte er Vergnügen daran, mit den Füßen auf der Lenkstange Fahrrad zu fahren, die Polizisten hingegen sahen darin kein überzeugendes Vorbild für die Jugend (ebd.). Das Spielen also hielt er für ein zentrales Element im Leben von uns Menschen.
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Notes
- 1.
Man denke etwa an die »Grundregel« in der Psychoanalyse, deren eigentlicher Zweck weniger darin besteht, die Aufgabe, »alles zu sagen, was einem durch den Kopf geht«, zu lösen, gar auf Anhieb, sondern ihr Zweck besteht darin, das Sprachspiel Psychoanalyse in Gang zu bringen.
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Pflichthofer, D. (2015). Spiel und heiliger Ernst in der Psychoanalyse. In: Spiel und Magie in der Psychoanalyse. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10836-6_2
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