Zusammenfassung
Warum sollte ein Radiomoderator überhaupt frei sprechen? Es sieht ihn ja niemand. Er kann doch alles aufschreiben und vorlesen. Das ist doch viel einfacher.
Auf den ersten Blick ist das Lesen einfacher – aber nur auf den ersten. Tatsächlich ist das Vorlesen eines Textes eher etwas für Schauspieler als für Journalisten. Der Text soll nämlich so klingen, als sei er frei gesprochen. Das ist schwieriger, als es zunächst aussieht. Denn egal ob ich die Sätze herunterleiere, oder falsche Pausen und Melodien einbaue oder falsche Worte betone: Es gibt unzählige Möglichkeiten, an denen nicht nur der Profi sofort erkennt, dass hier ein Laie seine Moderationstexte abliest.
Aufgeschriebene Stichworte, die den Moderator an Sätze erinnern, die er sich vorher ausgedacht hat, haben denselben Effekt. Ich lese diesmal nicht vom Blatt, sondern lese in meinem Gedächtnis. Beim freien Sprechen, wie ich es in diesem Beitrag verstehe, geht es nicht darum, dass der Moderator oder Interviewer keinen Zettel in der Hand hat – das wäre im Radio ohnehin egal. Stattdessen:
Beim freien Sprechen im Radio soll der Sprecher den Gedanken in dem Moment formen, in dem er auf Sendung ist oder sein Beitrag aufgezeichnet wird.
Freies Sprechen hat viele Vorteile:
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Rossié, M. (2017). Frei sprechen. In: von La Roche, W., Buchholz, A. (eds) Radio-Journalismus. Journalistische Praxis. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10796-3_5
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